Unternehmerin ließ Haus für schwerst kranke Kinder bauen

andesrätin Barbara Schwarz (m.) würdige die Initiative von Hilde Umdasch (l.) als „wunderbare Ergänzung“zu den NÖ Palliativeinrichtungen. Glücklich: Malteser-Managerin Natalie Lottersberger (r)
Das "Hilde Umdasch Haus" ist ein Vorzeigeprojekt für die Pflege todkranker junger Menschen.

Ein für Österreich einzigartiges Wohn- und Pflegeheim in Amstetten rückt das Schicksal schwer leidender Kinder und Jugendlicher in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Die Industrielle Hilde Umdasch hat über ihre Stiftung "einige Millionen Euro" in den Bau dieses Zentrums investiert. Gestern wurde das Vorzeigeprojekt eröffnet, im Oktober werden die ersten Kinder einziehen.

Im "Hilde Umdasch Haus" sind zehn Pflegeplätze eingerichtet. Man wolle den Kindern ein Leben in Würde und ein zweites Zuhause bieten, sagt Natalie Lottersberger, die Geschäftsführerin der Maltester Kinderhilfe. Im Rahmen der Pflegearbeit der Malteser haben die Anfragen für 24-Stunden-Betreuung von Kindern stark zugenommen. Es war ein Glücksfall, dass der Bedarf an einer Palliativeinrichtung für Jugendliche der Unternehmerin Umdasch bewusst geworden war, meint Lottersberger. Über Jahre habe sie ein Wildwassercamp der Malteser unterstützt, dort ist sie auf die Schicksale benachteiligter junger Menschen besonders aufmerksam geworden, erzählt die Kommerzialrätin über eines ihrer Schlüsselerlebnisse.

Hell, bunt und freundlich eingerichtet, ist das neue Haus so konzipiert, dass von allen zehn Zimmern aus der große Garten zugängig ist. Bewusst habe man die Zimmer nicht jenen in Spitälern angepasst, erklärt Lottersberger. Beatmungsanschlüsse und medizinische Armaturen wurden verblendet. Ein Spielplatz, der Gemeinschaftsraum, eine Kletterwand, der Snozelenraum, Ärztezimmer und zwei Elternwohnungen, ein eigenes Hospizzimmer und ein kleines Andachtsgebäude vervollständigen die Anlage.

Entlastung

Man wolle pflegende Eltern kurzfristig entlasten, in Krisenfällen Platz bieten und auch für Langzeitpflegefälle gerüstet sein, erklärt Lottersberger. Vorerst 21 Diplomkrankenpflegerinnen und Pädagoginnen sind bei dem Projekt fix engagiert.

Den Großteil der Betriebskosten trägt das Land NÖ, dazu kommen Elternbeiträge und Spenden. Für Soziallandesrätin Barbara Schwarz ist das Haus "eine wunderbare Ergänzung" zu den Palliativ-Einrichtungen in NÖ. Das Engagement von Hilde Umdasch könne nicht genug gewürdigt werden, meinte sie.

In NÖ werden mit Palliativ- und Hospiz-Einrichtungen nahezu flächendendeckend rund 5000 Personen pro Jahr betreut. Dafür gibt es derzeit 31 mobile Hospizteams, 24 mobile Palliativteams bzw. Palliativkonsiliardienste, vier Palliativstationen in den NÖ Landeskliniken und sieben stationäre Hospize in den NÖ Pflegeheimen. Im "Hilde Umdasch Haus" in Amstetten wird am 3. Oktober ein "Tag der offenen Tür" abgehalten.

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