Umweltgruppen kündigen Kampf gegen Kraftwerksausbau an

Rosenburg: So soll das Kraftwerk nach dem Umbau aussehen
Viele Anrainer sind einverstanden, aber Kritiker ringen um eine der letzten freien Fließstrecken.

So entspannt die Projektpräsentation für den Umbau des EVN-Kampkraftwerks Rosenburg, Bezirk Horn, Dienstagabend verlief, so heftig sind die Reaktionen der Naturschützer. Sie sprechen von einer "Pseudo-Bürgerbeteiligung" und kündigen Widerstand an.

Wie berichtet, plant die EVN, das mehr als 100 Jahre alte Kraftwerk, das sich in einem desolaten technischen Zustand befindet, um rund zehn Millionen Euro zu sanieren. Ziel ist es, doppelt so viel Strom zu erzeugen. Zweieinhalb Meter höher als bisher soll die Staumauer werden, eineinhalb Meter will man den Kamp unterhalb eintiefen. 250 Meter freie Fließstrecke werden verloren gehen.

Einige Anrainer äußerten sich bei der Präsentation positiv: "Ich kenne die Gegend. Die Natur stört das überhaupt nicht. Ich hätte die Staumauer noch viel höher gemacht, damit man mehr Strom erzeugen kann", sagt Karl Bagl aus Rosenburg. Herbert Steinbacher aus Wanzenau erklärt: "Bei uns sind alle dafür. Das einzige, was ich heikel finde, ist die Eintiefung, die kann ökologische Auswirkungen haben."

Ganz anders tönen Naturschutzbund, WWF und örtliche Naturschützer. "Das Kamptal könnte zum zweiten Mal nach den 1980er Jahren Schauplatz einer Auseinandersetzung um den Bau eines Wasserkraftwerks werden", kündigen sie in einer gemeinsamen Aussendung an. Bitter enttäuscht ist auch Martin Scheuch von der Initiative "Lebendiger Kamp": "Die EVN hat die Stellungnahmen nicht wie versprochen eingearbeitet, auf viele Fragen hat sie gar nicht geantwortet. Die viele inhaltliche Arbeit, die wir in investiert haben, war völlig umsonst."

Verträglich

EVN-Sprecher Stefan Zach: "Wir haben entschieden, die Revitalisierung des Kraftwerks voranzutreiben. Wie die Visualisierungen zeigen, steht dabei weniger die Ökonomie, als vielmehr die Naturverträglichkeit im Vordergrund. Der Vorwurf erstaunt mich. Alle Stellungnahmen der NGOs sind ‎vollinhaltlich in die Variantenstudie aufgenommen worden." Stromerzeugung aus erneuerbaren Ressourcen werde mehrheitlich gewünscht.

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