Umweltgemeinderat will Ortschef werden

Die für den Wolf tanzen: v.l. Vizebürgermeister Karl Becker, neuer Spitzenkandidat Friedrich Salzer,scheidender Bgm. Josef Sonnleitner
In Wolfpassing im Kleinen Erlauftal bewirbt sich Hydrologe Friedrich Salzer um das Bürgermeisteramt.

Mit einem neuen Spitzenkandidaten klar positioniert hat sich die Bürgermeisterpartei ÖVP in der Gemeinde Wolfpassing im Bezirk Scheibbs. Dort galt der bisherige Vizebürgermeister Karl Becker als programmierter Nachfolger von Ortschef Josef Sonnleitner, der sein Amt nach zehn Jahren abgeben wird. Weil Becker aus beruflichen Gründen nicht die Nummer eins sein kann, wird der 49-jährige Friedrich Salzer als Bürgermeisterkandidat in die Gemeinderatswahl gehen.

Der Mostviertler Regionalmanager Becker musste wegen seiner künftigen Tätigkeit in der neu formierten NÖ-Regional GmbH. politisch zurückstecken. Salzer ist seit bald fünf Jahren im Gemeinderat tätig und beim Land NÖ als Sachverständiger für Hydrologie beschäftigt. Er ist Umweltgemeinderat und bewies seine Managerqualitäten speziell bei der Gründung des Fotovoltaik-Bürgerbeteilungsprojekts (400 KW) von Wolfpassing. Wer will die Linie, die Sonnleitner und Becker eingeschlgen haben, nämlich Wolfpassing als Wohn-, aber auch als Wirtschaftsgemeinde zu etablieren, weiter erfolgreich fortsetzen. Im letzten Jahrzehnt verzeichnete Wolfpassing ein Becölkerungsplus von 200 Einwohnern auf derzeit 1400. Eine erfolgreich abgewickelte Flurbereinigung nannte Sonnleitner als Erfolgsschlüssel für den Aufwärtstrend.

Durch Grundzusammenlegungen im agrarischen Bereich konnten nicht nur Siedlungsflächen, sondern auch der 50 Hektar große Wolfpassinger Wirtschaftspark als wertvolle Zukunftsressourcen gewonnen werden. Beim interkommunalen Wirtschaftspark sind sechs Gemeinden in der Großregion beteiligt. Wenig Chance sehen die ÖVP-Spitzenleute das den Ort Wolfpassing dominierende Schloss in den Einflussbereich der Gemeinde zu bringen. Seit dem Verkauf der Bundesimmobilie an einen privaten Immobilien-Unternehmer ist auch die Chance auf öffentliche Nutzung gesunken. Da der nunmehrige Verkaufspreis nahezu doppeltso hoch sei, wie der Verkaufspreis durch die Bundesimmoblien-Gesellschaft sei auch ein Erwerb durch die Kommune unrealistisch, sind sich Sonnleitner und Salzer einig. Andere Gemeindeprojekte haben da Vorrang. Nach der Eröffnung der multifunktional nützbaren Eisstock-und Veranstaltungshalle neben dem Gemeindeamt stehen nun der Ausbau von Rad- und Güterwegen, die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technologie, der Bau von Rückhaltebecken oder in der Zukunft die Schaffung von betreubarem Wohnraum im Mittelpunkt.

Becker will sich im Gemeinderat wieder als Vizebürgermeister bewerben. Im Gemeindeparlament hält die ÖVP derzeit die Absolute mit 13 Sitzen,die FPÖ hat drei Mandate und die SPÖ ebenfalls drei. ÖVP-Spitzenmann Salzer nennt den Zugewinn eine Mandats als sein Ziel. kurier.at/gemeindewahl

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