Umstrukturierung in Papier-Konzern kostet bis zu 160 Mitarbeitern den Job

Bei Mondi Neusiedler stehen Umstrukturierungen und Entlassungen an
Mondi-Neusiedler wechselt für Werke Hausmening und Kematen das Produktportfolio. 20 Millionen Euro werden investiert, legendäre Papiermaschine PM 6 wird abgestellt

Nach dem angekündigten Abbau von 600 Mitarbeitern bei ZKW Lichtsysteme in Wieselburg im Nachbarbezirk Scheibbs überrascht mit dem Papiererzeuger Mondi Neusiedler im Bezirk Amstetten der nächste Mostviertler Industriebetrieb mit einem größeren Jobabbau. Neusiedler mit den Standorten in Hausmening und Kematen an der Ybbs hat 160 der rund 700 Mitarbeiter beim AMS zur Kündigung angemeldet.

Sozialplan

Die Gespräche über Sozialpläne seien  angelaufen,  berichtete Unternehmenssprecherin Anika Köstinger und bestätigte  die  mittwöchige Aktivierung des  AMS-Frühwarnsystems, die ab 30  geplanten Kündigungen verpflichtend ist. Gleichzeitig habe man für die beiden Standorte ein  neues zukunftsfähiges Produktportfolio entwickelt, das unter anderem auf die Produktion von Luxusverpackungen, auf grafischen Druck und auf Papier für technische Anwendungen setzt. Die Stärke der beiden Standorte soll genutzt werden, um qualitativ hochwertige und diversifizierende Produkte herzustellen.

Die bisherige Konzentration auf hochwertiges Büro- und Druckpapier wird zurückgefahren. In Hausmening werde deshalb die Papiermaschine 6 (PM6) abgeschaltet, bestätigte Köstinger weiters.  Die legendäre Maschine ist 1982 in Betrieb gegangen. Die Umgestaltung  der Produktion wird mit 20 Millionen Euro finanziert, wobei damit auch Modernisierungen in den Werken und die Steigerung der Energieeffizienz mitfinanziert werden soll, so die Sprecherin.

Umstrukturierung in Papier-Konzern kostet bis zu 160 Mitarbeitern den Job

Am Neusiedler-Standort Hausmening wird die PM6 stillgelegt

Die Investitionen stehen im Einklang mit den Nachhaltigkeitsverpflichtungen, die Mondi im „Mondi Action Plan 2030“ eingegangen sei, heißt es in einer Aussendung des Konzerns. Dabei geht es auch um Einsparungen bei Treibhausgasemissionen in „Übereinstimmung mit wissenschaftsbasierten Klimazielen“.

Die Abschaltung der PM6 sei bereits für den 1. Juli angekündigt worden, berichtete ein Betriebsratssprecher gegenüber den NÖN. Die Personalreduktion sei für die Belegschaft überraschend gekommen. Nun wolle man einen bestmöglichen Sozialplan ausverhandeln.

Verhandlungsergebnis

Dieser sei bei ZKW in Wieselburg für 240 Mitarbeiter des Stammpersonals, die bis Ende 2024 das Unternehmen verlassen müssen, bereits beschlossen, hieß es in letzten Meldungen. Vom Abbau sind außerdem 360 Leasingleute betroffen. ZKW beschäftigt aktuell rund 2.600 Mitarbeiter.

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