Trinkgelage beim Skywalk

Die Bäume rund um den Skywalk wurden abgeholzt.
Anrainer üben Kritik; die Gemeinde versucht, zu kalmieren.

"Es ist genau das eingetreten, was wir immer befürchtet haben." Rosie Bachinger, Anrainerin am Kirchenberg in Kirchberg/Pielach (Bezirk St. Pölten-Land) hatte keine ruhige Nacht von Samstag auf Sonntag. Jugendliche haben auf dem Skywalk, der sich noch in Bau befindet, ein Trinkgelage gestartet. "Es ist rund gegangen", sagt Bachinger. "Es wurde gepfiffen und geschrien und Gläser sind geflogen." Müll und Glasscherben seien liegen geblieben.

Wie berichtet, errichtet die Gemeinde Kirchberg eine knapp 27 Meter lange Aussichtsplattform neben der Kirche – sie soll einen Ausblick auf das Pielachtal geben. Einige Anrainer vom Kirchenberg sind darüber wenig erfreut gewesen – allen voran Rosie Bachinger, die zuerst eine Facebook-Seite mit dem Namen "Wollen wir den Kirchberger Skywalk?" gründete und später auch eine Unterschriftenliste gegen den Skywalk initiierte. 260 Personen haben gegen die Aussichtsplattform unterschrieben.

Jetzt, knapp ein Jahr danach, ist die Aussichtsplattform in Bau. Eröffnet wurde sie noch nicht – trotzdem haben sie einige Jugendliche bereits "eingeweiht". Bachinger spricht für die Anrainer des Skywalks. Sie kritisieren auch, dass fast die gesamte Waldfläche neben dem Skywalk abgeholzt wurde. "Jetzt ist die Plattform nicht mehr so dezent eingebettet, wie das geplant war", sagt Bachinger.

Minimaler Schaden

Das gibt auch Bürgermeister Anton Gonaus (ÖVP) zu. Allerdings hätten die Bäume aufgrund eines Auftrags des Landes NÖ abgeholzt werden müssen. "Wir sind auch nicht besonders glücklich darüber, aber die Bäume waren alt und trocken, das war eine Schutzmaßnahme", sagt der Bürgermeister. Dass Jugendliche die abgesperrte Baustelle bereits "eingeweiht" haben, sei ihm "berichtet" worden, aber: "Ob es tatsächlich so laut war, weiß ich nicht", sagt Gonaus. Ein Glas sei zerbrochen, der Schaden sei "minimalst". Gonaus glaubt nicht, dass die Aussichtsplattform jetzt zum Party-Treffpunkt für die Jugend wird: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass es jetzt immer zu so einem nächtlichen Treiben kommt. Und wenn doch, werden wir dort eine Kamera installieren und die Betroffenen rigoros strafen." Der Skywalk soll Ende August eröffnet werden. Kosten: Knapp 110.000 Euro. Ein Drittel davon soll über Förderungen finanziert werden.

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