Trauerfamilien bekommen falsche Rechnungen für Parten

Trauerfamilien bekommen falsche Rechnungen für Parten
Kriminelle versuchen mit neuer Masche Geld zu ergaunern. Sie schicken an Angehörige Rechnungen für Trauerparten, die längst bezahlt sind. Auch in Niederösterreich gibt es erste Fälle.

Skrupellose Betrüger nehmen derzeit trauernde Angehörige ins Visier, von denen sie auf perfide Weise Geld herauszulocken versuchen. Die Unbekannten verschicken im Namen eines lokalen Bestatters Rechnungen für eine angebliche Parte. Die Unternehmer wissen davon aber nichts. Drei derartige Fälle wurden nun aus Neuhofen an der Krems (OÖ) bekannt, aber auch in Hainfeld, im Bezirk Lilienfeld, wurde ein Fall angezeigt.

"Ich bin zufällig darauf aufmerksam gemacht worden. Angehörige haben sich beschwert, dass sie ihre Rechnung längst bezahlt haben – ich war völlig perplex", sagt Bestattungsunternehmer Paul Oberhuber. Als ihm die Rechnung gezeigt wurde, erkannte er den Betrug und erstattete Anzeige. "Sie war sehr professionell gestaltet, allerdings waren ein deutsches Bankinstitut und ein spanischer IBAN-Code angeführt."

Oberhuber erkundigte sich bei anderen Angehörigen von Trauerfällen, ob sie ähnliche Schreiben erhalten haben. "Zwei weitere Kunden haben das bestätigt." Geschädigt wurde jedoch nur eine Familie, die den geforderten Betrag in Höhe von 456 Euro tatsächlich überwiesen hat. Laut Oberhuber dürften die Betrüger europaweit agieren.

Ihre Opfer dürften die unbekannten Täter von diversen Internetauftritten der Bestattungsunternehmen oder Plattformen auf denen Parten veröffentlicht werden, aussuchen. "Wir geben keine Adressen Angehöriger preis. Die forschen die Täter selbst aus", berichtet Jörg Bauer Pressesprecher der Plattform aspethos. at.

Auf der Internetseite wird vor den Betrügern gewarnt und eine gefälschte Rechnung veröffentlicht. "Mittlerweile werden Fälle aus mehreren Bundesländern gemeldet. Leider gibt es auch bereits Opfer, die bezahlt haben", mahnt Bauer zu besonderer Vorsicht.

Kommentare