Trauer um Arbesthaler Winzer Stefan Ott

Winzer Stefan Ott (1. v. li.) starb bei Holzarbeiten im Wald.
Der Mittvierziger brach im Wald zusammen. Aus Pietätsgründen wurde die Göttlesbrunner Faschingdienstagsweinkost abgesagt.

Fassungslosigkeit herrscht im Bezirk Bruck/Leitha nach dem Tod des beliebten Arbesthaler Winzers Stefan Ott. Der Mittvierziger war am Dienstagvormittag bei Holzarbeiten zusammengebrochen, das sofort alarmierte Rote Kreuz konnte ihm nicht mehr helfen.

Eigentlich hätte heute Nachmittag die traditionelle Faschingdienstagsweinkost der Göttlesbrunner Winzer stattfinden sollen. Doch nur wenige Stunden vor Beginn machte die niederschmetternde Neuigkeit im Ort die Runde. Aus Pietätsgründen wurde die Veranstaltung kurzfristig abgesagt.

"Der Philosoph"

Laut dem Roten Kreuz hatte sich Ott am Dienstagvormittag mit zwei weiteren Personen zu Holzarbeiten in den Wald begeben. Dabei sei ihm übel geworden und er sei zusammengebrochen. Seine Begleiter holten zwar sofort Hilfe, das Notarztteam der Brucker Rettung konnte aber nur mehr den Tod des Familienvaters feststellen. Es habe sich um einen Herz-Kreislauf-Stillstand gehandelt, erklärt man beim Roten Kreuz. Ein Kriseninterventionsteam habe die Familie des Winzers betreut.

Stefan Ott hinterlässt eine Frau, einen erwachsenen Sohn und eine Tochter im Teenageralter. Im Weinbaugebiet Carnuntum war der Winzer auch als "Der Philosoph" bekannt. Sein Arbesthaler Kollege Johann Böheim erklärt die Herkunft des respektvollen Spitznamens: "Wenn der Stefan einen Wein beschrieben hat, dann hat man sich Zeit nehmen müssen. Er hat gern blumig formuliert - aber das konnte er."

Abgesehen davon, dass Ott seine Leidenschaft für den Wein mit anderen teilen wollte und es verstand, diese Begeisterung zu vermitteln, stand er unkonventionellen Formen der Produktion offen gegenüber. So berichtete etwa der KURIER Anfang 2011 über das innovative "Sonor Wines"-Projekt, in dessen Rahmen Ott und fünf weitere experimentierfreudige Winzer den Most während der Vergärung im Stahltank mit klassischer Musik beschallten. Das Verfahren machte international Schlagzeilen.

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