Tourismus in NÖ kratzt heuer wieder an Vorkrisenniveau

Der Tourismus in Niederösterreich – im Bild Dürnstein in der Wachau – ist nach den Öffnungsschritten rasch wieder angesprungen.
Inflation und gestiegenen Kosten fordern Betriebe aber weiterhin. NÖ Werbung will mit neuer Kampagne mehr Nächtigungsgäste locken.

Nicht nur am Wechsel, auch restlichen Bundesland geht es mit dem Tourismus nach den kargen Coronajahren nun wieder bergauf.

➤Mehr dazu: St. Corona: Am Rad bergab, touristisch steil bergauf

Das lässt sich laut Michael Duscher, Geschäftsführer der NÖ Werbung, bereits deutlich an den hochgerechneten Nächtigungszahlen des Vormonats ablesen: „Im April wurden 535.800 Übernachtungen verbucht, das ist im Vergleich zum Vorjahr ein deutliches Plus von 14,2 Prozent.“

Damit liege man auch nur mehr knapp unter dem Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2019, wo im April 576.558 Übernachtungen gezählt wurden. Die Zeichen stehen also gut, dass die 6,6 Millionen Übernachtungen aus dem Vorjahr heuer überboten werden.

Herausfordernde Zeit

Obwohl die Lage für den heimischen Tourismus auch ohne Virus aufgrund von Inflation und gestiegenen Kosten aktuell herausfordernd ist, wie Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am Dienstag betonte.

„Der heimische Tourismus sorgt für regionale Wertschöpfung, Arbeitsplätze und Wohlstand“, so Mikl-Leitner. Außerdem sei er eine „wichtige Stütze in Zeiten eines aktuell schwächelnden Wirtschaftswachstums“, wie in einem kürzlich veröffentlichten Quartalsbericht der Statistik Austria betont wurde.

Tourismus in NÖ kratzt heuer wieder an Vorkrisenniveau

Michael Duscher, Johanna Mikl-Leitner und Wirt Josef Floh  

Das Land NÖ griff 20.000 Tourismusbetrieben deshalb zuletzt mit der Abschaffung des Interessentenbeitrags unter die Arme. Außerdem wurden 1.350 Gastgeber über einen Fördercall zu Investitionen motiviert.

Hilfe innen und außen

Für die bevorstehende Urlaubssaison will man den NÖ Tourismus aber nicht nur nach innen, sondern auch nach außen stärken. Über eine neue Werbekampagne will man zeigen, „wie Menschen Niederösterreich erleben“, so Duscher. Nämlich nicht nur als Ausflugsland, sondern als Ganzjahresurlaubsland.

Um „Gäste nicht nur vermehrt nach NÖ zu holen, sondern auch länger in den Regionen zu halten“ setzt man beim NÖ Tourismus nun auf sogenannte Entdeckertouren. Die wie Reiseführer aufgebauten Touren vereinen „Highlights wie Radfahren, Wandern, Kulturevents und Kulinarik zu einem Gesamterlebnis“, wie Mikl-Leitner erklärte.

Auch die Reiseempfehlungen von bekannten Persönlichkeiten der Region – etwa von Bergführer Peter Groß in den Wiener Alpen – sind im Angebot inkludiert.

Kultur als Tourismusfaktor

Verstärkt will man auch Akzente für Kulturtouristen setzen. Immerhin kommen 16 Prozent der NÖ-Gäste alleine wegen Kunst und Kultur ins Land. Auch ihnen möchte man ein Gesamterlebnis anbieten, wobei etwa auch auf Kooperationen mit der Wirtshauskultur – etwa mit Top-Wirt 2022/23 Josef Floh aus Langenlebarn (Bezirk Tulln) gesetzt wird.

Anreize für einen Kurzurlaub will man auch mit den rund 350 Ausflugszielen, die heuer in der Niederösterreich-Card enthalten sind, liefern. Alle Infos unter: www.niederoesterreich.at

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