Totes Baby: Haus auf Blutspuren untersucht

Vater und Mutter sind in Haft
Polizei vermutet, dass der Säugling erschlagen wurde.

Nach dem gewaltsamen Tod des drei Monate alten Maximilian in St. Pölten haben Tatort-Spezialisten die vergangenen Tage das Wohnhaus der Eltern auf den Kopf gestellt. Da der Säugling laut dem vorläufigen Obduktionsergebnis durch eine "massive Gewalteinwirkung" gegen den Kopf ums Leben gekommen ist, haben die Ermittler nach dazu passenden Spuren im Haus gesucht. "Beispielsweise Blutspuren beziehungsweise einen stumpfen Gegenstand, mit dem vielleicht auf das Kind eingeschlagen wurde. Oder ein Möbelstück, gegen das das Baby geschleudert wurde", berichtet ein Beamter.

Maximilian wurde, wie vom KURIER berichtet, in der Nacht zum 12. Februar ins Krankenhaus eingeliefert. Trotz intensiver Bemühungen der Ärzte musste der 2,5 Kilogramm schwere Säugling wenig später im Wiener Donauspital für tot erklärt werden.

U-Haft

Die aus Polen stammenden Eltern des Kindes wurden wegen Mordverdachts verhaftet. Sie belasten einander schwer. Der Vater, Waldemar O. (30), hatte am Abend der Tragödie alleine die Aufsicht über den Buben und dessen eineinhalbjährigen Bruder. Die Mutter, Monika Z. (26), war zu der Zeit mit Freunden in Wien feiern.

Da jedoch länger zurück liegende Rippenbrüche und andere Verletzungen bei der Obduktion des Kindes entdeckt wurden, gilt auch die Mutter als tatverdächtig. Was genau die Spurensicherung im Wohnhaus des Paares in St. Pölten entdeckt hat, hält die Staatsanwaltschaft aus ermittlungstaktischen Gründen unter Verschluss. "Die Tatortarbeit im Haus ist soweit abgeschlossen, das Gebäude aber noch versiegelt", sagt dazu Staatsanwalt Karl Wurzer.

Was die Obduktion des Kindes betrifft, überlegt die Staatsanwaltschaft neben dem renommierten Gerichtsmediziner Wolfgang Denk noch einen zweiten Gutachter aus dem Fachbereich der Neonatologie zu bestellen, so Wurzer. Unter anderem geht es darum, die zeitliche Abfolge der Verletzungen des Säuglings genau zu bestimmen.

Unterdessen werden die Ermittlungen gegen die beiden Verdächtigen weitergeführt. In den kommenden Tagen sollen abermals Einvernahmen stattfinden. In diese soll auch das Obduktionsergebnis einfließen.

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