Alle Genehmigungen: Golf-Entertainment in Brunn am Gebirge vor Start

David Speiser, CEO des "Topgolf"-Betreibers Greenreb in der neuen Anlage in Brunn am Gebirge.
Der Bau hatte im Vorfeld für einige Kritik in der Gemeinde gesorgt. Doch mittlerweile liegen alle Genehmigungen dafür vor. Am 31. Jänner wird die "Topgolf"-Anlage neben dem Eventhotel "Pyramide" in Brunn am Gebirge (Bezirk Mödling) eröffnen. Am ehemaligen Standort des Hotels Böck ist in den vergangenen Monaten ein riesiges Entertainment-Areal entstanden.
Mit 102 Abschlagplätzen auf drei Stockwerken, aus denen mit Mikrochips ausgestattete Golfbälle auf ein 200 Meter langes Spiefeld mit im Boden eingelassenen Zielen geschlagen werden. Zielpublikum seien dabei aber nicht in erster Linie erfahrene Spieler, sagt David Speiser, CEO des Lizenznehmers Greenreb. "90 Prozent unserer Gäste sind noch nie auf einem Golfplatz gewesen. Topgolf richtet sich vor allem an Menschen, die in der Gruppe Spaß haben wollen.“ So seien am bislang erfolgreichsten Standort in Oberhausen (Deutschland) in 18 Monaten bereits mehr Besucher gezählt worden, als registrierte Golfspieler im Land existieren.

Mit integrierten Chips wird die Flugbahn der Golfbälle verfolgt.
Denn im Vordergrund stehe der Entertainment-Faktor, betont Speiser. 14 Hochgeschwindigkeitskameras samt entsprechender Software ermöglichen die Verfolgung des Ballfluges, der so in digitale Spiele integriert werden kann. Diese sind auf Bildschirmen an jedem Abschlagplatz dargestellt. Bis zu sechs Personen können zusammen spielen. Speisen und Getränke werden direkt während des Spiels serviert - und zwar unter anderem von Robotern, die erstmals in Österreich in größerer Zahl zum Einsatz kommen.
50 Millionen Euro investiert
Doch auch 300 Arbeitsplätze für menschliches Personal bietet Topgolf in Brunn am Gebirge. "Wir rekrutieren noch. Schulungen der Mitarbeiter laufen bereits", sagt David Speiser. Insgesamt rund 50 Millionen Euro seien in den Standort investiert worden. 70 Kilometer Kabel wurden auf einer Gesamtfläche von 7.500 Quadratmetern verlegt, 350 Bildschirme montiert - darunter ein 34 Quadratmeter großer über zwei Stockwerke in den zentralen Sportsbar. Der Zutritt sei unabhängig von einer Nutzung der weiteren Anlage für jedermann möglich.

Veranstaltungen, wie Firmenseminare, Polterabende oder Geburtstage werden vom hauseigenen Event-Team organisiert. Nicht zuletzt deswegen sei die Entscheidung bei der Suche nach einem geeigneten Standort auf Brunn am Gebirge gefallen, so Speiser. "Wir sehen hier neben der Stadt Wien als Einzugsgebiet auch ein großes Betriebsgebiet als Chance für ein stärkeres Business- und Kongressgeschäft".
400.000 Besucher im ersten Jahr?
250.000 Golfbälle stehen insgesamt zur Verfügung - alle mit Chip versehen. Die geplanten Öffnungszeiten: Von 10 bis 24 Uhr an Wochentagen, bis 2 Uhr morgens an Wochenenden. Die Preise für Abschlagplätze starten bei 5 Euro pro Person und Stunde, variieren aber je nach Wochentag und Tageszeit.
Mit wievielen Besuchern rechnet Speiser? "Ab 400.000 im ersten Jahr wären wir schon sehr zufrieden." Weitere Anrainer-Proteste fürchte er nicht: "Wir haben natürlich alle geforderten Gutachten eingeholt." Weder hohe Licht- noch Lärmentwicklungen seien zu befürchten. "Unsere Scheinwerfer müssen das Spielfeld nur 50 Meter weit ausleuchten, weil die Technologie die weitere Flugbahn der Bälle errechnet."
"Umfangreiche Auflagen"
Bürgermeister Andreas Linhart (SPÖ) bestätigt, die Anlage sei "aktuell kein großes Thema" im Ort. Beschwerden gebe es zur Zeit kaum. "Im Betriebsanlagenverfahren gibt es ja umfangreiche Auflagen für die Betreiber. Soweit mir bekannt ist, haben Anrainer vor allem Bedenken wegen des zu erwartenden Lärms", so Linhart. Unter anderem deshalb sei die maximale Gästezahl von der Bezirkshauptmannschaft beschränkt worden.
Kommentare