Kurz erklärt, passiert bei dieser Form der Krebsbehandlung für Erwachsene folgendes: Nicht wie bei der Chemotherapie werden die Tumorzellen durch Zellgifte zerstört, sondern das körpereigene Abwehrsystem des Patienten wird so verändert und verstärkt, dass die Erkrankung gezielt bekämpft werden kann.
Abwehrzellen
Allerdings ist die Car-T-Cell-Therapie sehr aufwendig. Mit Hilfe einer Plasmazentrifuge wird eine bestimmte Art von Abwehrzellen aus dem Körper des Patienten entnommen und in einem Verfahren gentechnisch so verändert, dass sie an ihrer Oberfläche eine Andockstelle für die Zellen des Tumors entwickeln. Dieser Rezeptor macht es möglich, dass die Abwehrzelle die Tumorzelle zerstören kann.
"Leider können nicht alle Krebserkrankungen mit dieser Therapie, die immer öfter zur Anwendung kommt, behandelt werden. Aber die Forschung auf diesem Gebiet läuft auf Hochtouren, die Fortschritte sind groß", betont Wiesholzer im Gespräch mit dem KURIER.
Meilenstein
Der Primar und viele seiner Kollegen, die täglich im Kampf gegen den Krebs im Einsatz stehen, können zudem auf Systeme zurückgreifen, die ihnen die Arbeit nicht nur erleichtern, sondern auch in Sachen Qualität für Meilensteine sorgen. Intensiv genutzt wird seit mittlerweile zehn Jahren das Niederösterreichische Onkologie-Informationssystem (OIS), in dem derzeit die Daten von mehr als 104.000 Krebspatienten gespeichert sind.
"OIS ist eines der besten Tumordokumentationssysteme im deutschsprachigen Raum", berichtet der Mediziner. "Es wird nahezu von allen onkologisch tätigen Ärzte in den niederösterreichischen Kliniken verwendet."
In diesem Informationssystem kann der gesamte Krankheitsverlauf der Betroffenen von den Ärzten eingesehen werden, aber auch die Nachsorge im Zuge einer erfolgreichen Behandlung ist hier dokumentiert.
Dass es in der Krebstherapie viele Fortschritte gibt, sind gute Nachrichten, denn in Niederösterreich erkranken Jahr für Jahr etwa 9.000 Menschen an Krebs. Damit ist er die zweithäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauferkrankungen.
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