Todessturz bei Heiligenstein-Warte

Todessturz bei Heiligenstein-Warte
Unglücklicher Zufall: Ein 52-Jähriger wurde aus Hebekorb geschleudert und landete auf einer Eisenpfanne.

Zwei Männer wurden am Mittwoch in Langenlois Zeugen, wie ein dritter vor ihren Augen in den Tod stürzte. Der 52-jährige Franz Fuchs aus Lengenfeld wurde neben der bekannten Heiligenstein-Warte aus dem Korb eines Hubsteigers geschleudert und schlug fast zehn Meter tiefer auf eine eiserne Feuerpfanne auf. Der Installateurmeister hatte keine Chance, er war auf der Stelle tot. „Ich hab ihn fliegen gesehen, wie aus einem Katapult geschleudert", erzählt Walter Völker. Der Spenglermeister aus Schiltern stand unmittelbar daneben, als das Unglück passierte.

Pech

„Ein unglaubliches Pech. Er ist genau auf die Feuerpfanne gestürzt. Überall rundherum sind Sträucher, durch die ein Aufprall gedämpft worden wäre. Das hätte auch ganz anders ausgehen können. Wir haben ihn eine halbe Stunde lang reanimiert, aber es hat nichts mehr genützt", berichtet Völker, der den Kollegen seit Jahrzehnten kennt und häufig mit ihm zusammengearbeitet hat.

Die beiden selbstständigen Handwerker sollten im Auftrag des Langenloiser Touristenclubs das Blechdach der bekannten Aussichtswarte – sie krönt die bekannteste Langenloiser Weinlage – streichen.„Es hat schon zu rosten begonnen", bestätigt Vereinsobmann Franz Lehner.

Zum Einrichten der Baustelle versuchte Fuchs den passenden Platz für einen gemieteten Hubsteiger zu finden. Dabei gruben sich die Räder des mehrere Tonnen schweren Geräts in den Boden und es blieb stecken. So rief man einen bekannten Winzer zu Hilfe. Der hängte das Gerät an seinen Traktor, um es ein Stück weiter zu ziehen. „Fuchs hat den Kranarm zur Seite geschwenkt, weil er das Manöver mit einer Verlagerung des Schwerpunktes unterstützen wollte und Bäumen ausweichen musste. Dabei hat er die Hebelwirkung unterschätzt", berichtet Völker. Das Gerät kippte und blieb in Schräglage an Bäumen hängen. Dabei wurde Fuchs aus dem Korb geschleudert.

Ewigkeit

„Wir haben sofort Hilfe gerufen, aber da kommt einem beim Warten jede Minute wie eine Ewigkeit vor", erzählt Völker. Der Notarzt, der mit dem Hubschrauber gekommen war, konnte nur noch den Tod durch Genickbruch und weitere Verletzungen im Brustbereich feststellen. „Er war total sportlich, hat Arnold Schwarzenegger bewundert und sich um den Spagat zwischen Sport und Familie bemüht", erzählt der Bruder des Verunglückten, Adolf Fuchs.

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