Thayatalbahn: Petition als neuer Vorstoß

Thayatalbahn: Petition als neuer Vorstoß
Trotz beschlossenem Abbau der Geleise kämpft der Verein "neue Thayatalbahn" verbissen um eine Wiederbelebung und einen Anschluss an das tschechische Bahnnetz.

Dem Landeshauptmann persönlich wollte der Verein "Neue Thayatalbahn" seine von mehr als 2000 Menschen unterschriebene Petition für die Wiederbelebung der Strecke überreichen. Dass sie keinen Termin erhielten, interpretiert Vereinsobmann Egon Schmidt als "Ablehnung". "Der Landeshauptmann ist bekannt für seine Bürgernähe. Er kann aber nicht alles selber machen. Ein Terminangebot des zuständigen Landesrates hat der Verein ausgeschlagen", entgegnet Pröll-Sprecher Peter Kirchweger.

Zu einer Übergabe der Petition im St. Pöltener Landhaus ist es am Dienstag trotzdem gekommen. Allerdings an die Chefs von SPÖ und Grünen, Landeshauptmannstellvertreter Sepp Leitner und Madeleine Petrovic.

Der Frust beim Verein dürfte groß sein. Obmann Schmidt fährt schwere Geschütze auf: "Dass der Landeshauptmann seine Versprechungen gegenüber der österreichischen und tschechischen Bevölkerung gebrochen hat, stellt seine Funktion für uns in Frage. Dass er die Aufforderung verdienter Persönlichkeiten aus ganz Europa nicht einmal annehmen will, lässt uns auch an seiner menschlichen Seite zweifeln", sagt Schmidt und betont, Pröll habe mehrmals den Lückenschluss der Bahn nach Tschechien versprochen.

Thayatalbahn: Petition als neuer Vorstoß

Wie berichtet, hat das Land NÖ die Thayatalbahn – so wie andere Strecken – gekauft. Ihre Trasse soll allerdings zum Radweg werden.

Warum es nicht zur angekündigten Wiederbelebung der Bahnstrecke kam, erklärt Landesverkehrsplaner Wolfgang Zibuschka so: "Es gab einen ausverhandelten Vertrag zwischen Bund und Land für diese Investitionen, aber den hat Kanzler Faymann nicht unterschrieben. Heute führen wir einen Bus bis Telč. Aber in dem sitzen zwei bis höchstens fünf Menschen pro Fahrt. Selbst wenn das mehr wären, könnte man die Kosten von 25 Millionen in zehn Jahren für eine Bahn nicht rechtfertigen."

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