Teure Strafen für Rauchen im Wald

Teure Strafen für Rauchen im Wald
Wegen Trockenheit herrscht höchste Gefahr von Bränden. 150 Feuerwehrleute standen am Donnerstag im Einsatz.

Eine achtlos weggeworfene Zigarette reicht derzeit aus um ein Waldstück zu vernichten. Bei den niederösterreichischen Feuerwehren herrscht wegen der anhaltenden Trockenheit Alarmstufe Rot. Alleine seit Montag verzeichnete die Einsatzzentrale mehr als zehn Wald- und Wiesenbrände. Beim bisher größten Feuer im Bezirk Wiener Neustadt standen 150 Feuerwehrleute mehrere Stunden lang im Einsatz. Sechs Hektar Wald sowie eine Kapelle wurden von den Flammen vernichtet. Das Feuer dürfte durch eine Kerze in der Hubertuskapelle ausgelöst worden sein.

Bei Sonnenaufgang Donnerstagfrüh bemerkten Anrainer dicke Rauchschwaden im Bereich des Mitterberges in Winzendorf bei Wiener Neustadt. Das als "Waldandacht" bekannte Gebiet liegt im steilen Gelände und ist deswegen auch schwer zugänglich. "Dementsprechend schwierig gestalteten sich auch die Löscharbeiten", erklärt Bezirksfeuerwehr-Kommandant, Franz Wöhrer.

Polizeihubschrauber

Mit einem Hubschrauber des Innenministeriums wurde die Lage aus der Luft beurteilt. Die Einsatzleitung forderte alle verfügbaren Tanklöschfahrzeuge aus der Umgebung an. Für die Wasserversorgung wurde ein Pendelverkehr eingerichtet sowie hunderte Meter Schlauchleitungen verlegt.

Laut dem Polizei-Brandermittler dürfte das Feuer durch Fahrlässigkeit verursacht worden sein. Obwohl Hinweisschilder das Aufstellen von Kerzen verbieten, dürften in der Kapelle welche angezündet worden sein. Diese stecken die Andacht in Brand. Noch während des Löscheinsatzes gab es Donnerstagnachmittag erneut Großalarm im Bezirk Wiener Neustadt. Dieses Mal standen mehrere Hektar Wald in Lanzenkirchen in Flammen. Auf Grund der aktuellen Lage haben die Bezirkshauptmannschaft Wiener Neustadt und andere Behörden bereits früher als sonst "Waldbrand-Verordnungen" erlassen. Dabei wird das Rauchen und Entzünden von Feuer sowie das Wegwerfen von Zigaretten, Zündhölzern und Glasscherben untersagt. Verstöße werden mit einer Geldstrafe von bis zu 7270 Euro geahndet.

"Die Situation ist in allen Landesteilen gleich. In den vergangenen zwei Monaten sind lediglich 20 Prozent des sonst üblichen Niederschlags gefallen", schildert der Sprecher des nö. Landesfeuerwehrverbandes, Franz Resperger.

Im Vorjahr wurden in Niederösterreich 111 Wald- sowie 951 Wiesen- und Flurbrände registriert. "Das waren um 50 Prozent mehr als im Jahr davor. Der Grund waren ebenfalls extreme Trockenperioden", erklärt Resperger.

Trockenphase hält bis nächste Woche an

Nach derzeitigem Stand bleibt die akute Waldbrandgefahr weiter aufrecht. Die Lage dürfte sich sogar noch weiter zuspitzen. Denn bis Mitte der kommenden Woche sind in Ostösterreich keine Niederschläge zu erwarten.

Laut Wetterprognose bleibt es trocken und frühsommerlich warm mit Temperaturen von bis zu 21 Grad. "Das verschärft die Lage natürlich noch weiter. Der Boden trocknet noch weiter aus und es reicht ein Funke, um ein Feuer auszulösen", erklärt Feuerwehr-Sprecher Franz Resperger.

Außerdem muss ab Wochenbeginn in Ostösterreich mit lebhaftem, böigem Wind gerechnet werden. Dadurch besteht bei einem Feuer die Gefahr einer viel rascheren Ausbreitung, was besonders für die Einsatzkräfte ein Risiko darstellt.

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