Teil-Abriss nach Explosion

Teil-Abriss nach Explosion
Das Bundeskriminalamt ermittelt nach der Gasexplosion. Bewohner nahmen Flüchtlingsfamilie bei sich auf.
Teil-Abriss nach Explosion

Die Explosion war im ganzen Ort zu hören, Glas splitterte Dutzende Meter weit, in den Mauern sind Zentimeter dicke Risse: Was genau die Detonation Freitagfrüh in Großrußbach ausgelöst hat, ist noch immer Gegenstand von Polizei-Ermittlungen. Das Bundeskriminalamt wertet noch Spuren aus. Doch fix ist: Es gab einen Gasaustritt. An einem elektrischen Gerät war zuvor hantiert worden. Das Gas-Luft-Gemisch explodierte schließlich.

Wie durch ein Wunder wurde nur ein Mann verletzt – ein 36-jähriger Rumäne erlitt Kratzer im Kopfbereich. Zehn Menschen befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks im Haus – es sind allesamt Flüchtlinge, die hier in Wohnungen untergebracht waren.

Und sie dürfen sich über eine breite Unterstützung im Ort freuen. Die Erstversorgung übernahmen Mitarbeiter des gegenüber liegenden Bildungswerkes. Es fanden sich aber auch Bewohner, die die obdachlosen Flüchtlinge aufgenommen haben. Die Kindergarten-Helferin Leopoldine Wohlmuth gehört dazu. Eine fünfköpfige Familie fand bei ihr kurzfristig Unterschlupf. „Unsere Kinder sind ausgezogen, wir haben also Zimmer zur Verfügung“, erzählt die Kindergarten-Helferin. Die Betroffenen kenne man außerdem. „Der Familienvater hat schon öfters bei der Gemeinde ausgeholfen, dadurch kennt ihn mein Mann.“ Und schon vorab hätte man der Familie mit drei Kindern in Alltagssituation unter die Arme gegriffen. „Wir sind schon öfters gemeinsam einkaufen gefahren. Das ist nichts Besonderes, wir haben einfach ein offenes Ohr.“ Die Flüchtlingsfamilie ist mittlerweile schon bei Verwandten untergekommen.

Ins Haus in Großrußbach werden die Flüchtlinge so schnell nicht zurückkehren können. „Ein Teil des Gebäudes muss abgetragen werden“, erklärt Bürgermeister Johann Müller. Die Pizzeria im Erdgeschoß kann aber vermutlich bald wieder aufsperren. „Vorher muss uns der Hauseigentümer aber noch Gas- und Elektro-Atteste vorweisen“, bremst der Bürgermeister ein.

Der entstandene Schaden ist jedenfalls gewaltig. Laut Polizei-Angaben dürfte er mindestens 300.000 Euro betragen. Und auch die Fassade der nahen Volksschule wurde in Mitleidenschaft gezogen.

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