Tausende Liter Wasser flossen ins Gasnetz

Auf Hochdruck werden Leitungen ausgegraben, um den Fehler zu finden
Mehr als 50.000 Liter Trinkwasser mussten abgepumpt werden. Nun ist der Fehler gefunden.

Der Vorfall ist wie ein Lotto-Sechser. Das muss erst einmal passieren", sagt Alexandra Deschkan, Sprecherin der Wiener Netze. Von Montagabend bis Mittwochnacht hattten die Bewohner dreier Straßenzüge - mindestens zehn Haushalte - in Mannswörth, einer Katastralgemeinde von Schwechat, kein Gas und teilweise kein Wasser. Der Grund: Wegen einer defekten Wasseranschlussleitung bei einem Haus floß Trinkwasser ungehindert in das Gasnetz.

Die Experten des Gas- sowie des Schwechater Wasserwerks suchten tagelang den Fehler und wurden am Mittwoch kurz vor 17 Uhr fündig. "Das Wasserrohr verläuft unter unserem Gasrohr und hat durch den Wasserdruck ein Loch in unser Rohr gefräst", erklärt Deschkan. Im Laufe der Nacht auf Donnerstag soll die Gasverbindung wieder hergestellt werden.

Dem Happy End war eine fieberhafte Fehlersuche vorausgegangen. Dutzende Arbeiter waren im Einsatz. In den vergangenen Tagen waren die Römerstraße, die Freyenthurngasse und die Kolbgasse sind an zahlreichen Stellen aufgegraben worden, um die defekten Leitungen zu finden. Anrainer berichteten, dass Wasserfontänen aus Gasleitungen gespritzt sind. "Wir sind seit eineinhalb Tagen dabei Wasser abzupumpen. Wir haben bereits 50.000 Liter Wasser herausgepumpt", erzählte die Wiener Netze-Sprecherin Deschkan noch Mittwochmittag.

Tausende Liter Wasser flossen ins Gasnetz
Mannswörth, Schwechat, Gebrechen, Wasser fließt ins Gasnetz, Wiener Netze, Wasserwerk
Bereits da hatten die Wiener Netze gemutmaßt, dass ein Loch in einer Wasserleitung die Panne verursacht haben könnte. Der starke Strahl könne nämlich die benachbarte Gasleitung perforiert haben, erklärte Deschkan. Die Experten sollten recht behalten. Gerüchte unter den Anrainern, wonach ein Häuslbauer die Wasserleitung an die Gasleitung angeschlossen haben könnte, erwiesen sich als falsch.

Kritik

Für die Anrainer waren die vergangenen Tage keine leichten. Nicht nur hatten sie kein Gas, in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch musste aufgrund der Fehlersuche zudem das Wasser abgedreht werden, erklärt Sprecher Dejan Mladenov. Die Anwohner selbst fühlten sich nicht gut informiert. "Wir müssen alles über die Arbeiter erfragen", beschwerte ein Anrainer, der aber anonym bleiben will. "Ich hätte mir schon erwartet, dass jemand von Haus zu Haus geht oder Zettel verteilt und uns informiert, wann das Wasser weg ist."

Gefahr für die Betroffenen bestand keine. Laut den Anwohnern hätten Mitarbeiter des Gaswerks auch sämtliche Thermen kontrolliert.

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