Süd Tower-Streit beigelegt: Gemeinde Vösendorf zahlt 18 Millionen Euro

160 Meter sollte der Süd Tower hoch werden
Seit 2008 dauerte der hitzige Rechtsstreit in der "Causa Süd Tower" an

Eine kräftige Abkühlung gab es vergangenen Dienstag nicht nur bei den Temperaturen, sondern auch bei dem seit 2008 andauernden hitzigen Rechtsstreit in der "Causa Süd Tower".

Die Marktgemeinde Vösendorf hat sich in der Gemeinderatssitzung am Dienstag mehrheitlich für eine außergerichtliche Lösung ausgesprochen. Vösendorf einigte sich mit den Projektbetreibern – der Süd Tower Vösendorf Entwicklungs- und Beteiligungs GmbH – auf eine Zahlung von 18 Millionen Euro zuzüglich Verfahrenskosten und die Beendigung aller Verfahren.

Risiko sei zu groß

Ausschlaggebend für die Einigung war, dass die Marktgemeinde den Prozess um das geplante 160 Meter Bürohochhaus bisher in allen Instanzen verloren hatte. "Würde man das Verfahren weiterlaufen lassen, so könnte der Schadenersatzanspruch von 22,2 Millionen Euro aufgrund der Zinsen am Ende bei rund 40 Millionen liegen", erklärt Bürgermeisterin Andrea Stipkovits (SPÖ). Das wäre laut Stipkovits ein Horrorszenario für die Gemeinde. In Verhandlungen mit den Projektbetreibern habe die Ortschefin durch den Vergleich das Schlittern der Gemeinde in die Insolvenz verhindern können.

Größtes Bürohochhaus

2006 schloss die Gemeinde mit der Süd Tower Vösendorf Entwicklungs- und BeteiligungsgmbH einen Kaufvertrag über eine Fläche im Ausmaß von 5.573 m² an der Triester Straße ab. Ziel der Gesellschaft war es, einen 160-Meter-Turm zu errichten. Zur Verwirklichung kam es jedoch nie, da es den damaligen Bestimmungen der NÖ Bauordnung widersprach. Der Baubescheid der Gemeinde wurde von der Bezirkshauptmannschaft und dem Land NÖ aufgehoben. Die Süd Tower Vösendorf Entwicklungs- und BeteiligungsgmbH klagte daraufhin die Gemeinde auf Schadenersatz.

Markus Schafferer, Geschäftsführer der Projektbetreibergesellschaft, zeigt sich nun zufrieden über den Kompromiss. "Wir wollten mit dem Süd Tower unbedingt das größte Bürohochhaus Österreichs bauen. Leider wurde dann der Baubescheid aufgehoben und die Gemeinde hielt ihre Zusagen nicht ein. Somit mussten wir den Rechtsweg beschreiten."

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