Studie belegt: Firmen brauchen Glasfasernetz
"Bei der Handwerksausbildung sind wir Weltmeister. Bei der Versorgung mit leistungsstarken Datenleitungen hinken wir nach." Angesichts ernüchternder Ergebnisse einer Masterstudie in den Bezirken Amstetten und Scheibbs, steht die Präsidentin der NÖ Wirtschaftskammer, Sonja Zwazl, klar hinter der Forderung zahlreicher Unternehmen nach einem leistungsfähigen Internet-Breitbandausbau. Die Standortqualität des Landes und die Chance auf Arbeitsplätze im ländlichen Raum stehe am Spiel, meint Zwazl.
Die Studie, die der Fachhochschul-Campus Wieselburg durchführte, bescherte ernüchternde Zahlen. Von 4000 Firmen, beteiligten sich 975. Dreiviertel von ihnen verfügt derzeit einen Datenanschluss, der nicht mehr als 17 Megabit pro Sekunde bringt. Zum Vergleich: In den Großstädten nutzen Firmen Downloadgeschwindigkeiten von 250 Mbit. In der EU Digital-Agenda werden bis 2020 flächendeckend 30 Mbit verlangt.
Aufschlussreich war für Studienautorin Julia Krall, dass 200 der Unternehmen, die sich beteiligten, Art und Qualität ihrer Internetanspeisung gar nicht richtig einstufen konnten.
Jene, die sich ihrer miesen Online-Infrastruktur bewusst sind, fordern zu 94 Prozent den Anschluss ans Glasfasernetz. 90 % wollen ihn in den nächsten drei Jahren. Durch die Studie sei klar dokumentiert, so Zwazl, dass auch Klein- und Mittelbetriebe das Breitband brauchen. In der Breitbandoffensive des Landes NÖ sieht sie die Chance, die Unterversorgung zu lindern. Für das Mostviertel fordert die Kammerchefin einen Vierstufenplan: Bis Herbst 2015 soll die Grobplanung und über den Winter die Abstimmung mit den Gemeinden über Grabungen und Leerverohrungen erfolgen. Ende 2016 sollten erste Glasfaseranschlüsse stehen.
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