Strengere Regeln für Ritterfest
Nach der Unwetter-Tragödie von Pöchlarn, bei der zwei Menschen starben, sind viele Veranstalter und die Behörden sensibilisiert. In Purgstall, wo sich die Mittelalterszene am ersten September-Wochenende zum großen „Gaudium zu Purg“ versammelt, will man heuer besondere Sorgfalt auf die Sicherheitsbestimmungen legen.
Das Fest im Schlosspark wurde bereits drei Mal zum schönsten Mittelalterfest Österreichs gekürt. Über 5000 Besucher und 350 Darsteller verwandeln den mit vielen alten Bäumen bestückten Park in einen riesigen, historischen Riesenrummelplatz. Natürlich werde man heuer die Gesundheit der Bäume noch einmal ganz genau inspizieren, versichert Veranstalter Kurt Haider. Der Gutsverwalter des Purgstaller Privatschlosses ist auch für 400 Hektar Wald zuständig. „Wir werden sensibel kontrollieren, aber auch nicht gleich alles niederschneiden“, sagt Haider. Vor drei Jahren wurde der Park von einem Baumpfleger systematisch durchgearbeitet. Nach dem Pöchlarner Ereignis sei es auch wahrscheinlich, dass man schon bei verhältnismäßig leichten Gewittern an eine Räumung des Geländes denken wird, erklärt Haider.
Sturm
Wie für Haider ist auch für die Purgstaller Bürgermeisterin Marianne Fallmann vor allem die zu erwartende Stärke eines Sturmes die große Unbekannte. „Man weiß im Vorfeld nie, wie heftig der Wind wird. Das kann niemand genau voraussagen“, meint Fallmann. In den Veranstaltungsbescheid für das Gaudium werde man heuer aber dezidiert die Pflicht zur Räumung bei einem Unwetter vorschreiben, kündigt Fallmann an.
Sie selbst habe vor dem letzten Wochenende mit Experten den angrenzenden Gemeindepark genau kontrolliert Erst dann gab es das Okay für das Parkfest des Musikvereins. Wenig Verständnis hat Fallmann für die Suche nach Schuldigen für das Pöchlarn-Unglück: „Die Situation ist ganz furchtbar. Aber man muss auch anerkennen, dass manche Unfälle nicht vorhersehbar und fast nicht zu vermeiden sind.“
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