Strandbad, wo Natur das größte Kapital ist

Zur malerischen Kulisse bietet die Ybbs im Strandbad Hollenstein mit blaugrünem Bergwasser Abkühlung, aber auch Action
Freiwillige retteten vor drei Jahrzehnten das Uferbad, das von einem Hochwasser verwüstet worden war. Bis heute wird die Anlage von einem Verein betrieben

„Dieses Badeerlebnis hier und diese Idylle sind einfach nur traumhaft“, ist der ehemalige Tennisprofi und langjährige Davis Cup-Kapitän Stefan Koubek begeistert. Seine Anwesenheit im Ybbs-Strandbad in Hollenstein an einem recht trüben Sommertag ist kein Zufall. Bewusst sei er aus Waidhofen zu dem einzigartigen Naturbad gefahren, erzählt Koubek. Für die Freizeitoase direkt unterhalb des Ortes Hollenstein im inneren Ybbstal spricht wohl auch, dass der Promi hier beinahe unerkannt geblieben wäre.

Strandbad, wo Natur das größte Kapital ist

Tennis-Promi Stefan Koubek und Chris Schneckenleithner vom Freizeitverein Hollenstein

Tatsächlich ist das Hollensteiner Strandbad mit seiner Kombination aus Natur- und Freizeitinfrastruktur in mehrfacher Hinsicht einzigartig. So werden die Liegewiesen, die fast schon kitschigen Umkleidekabinen, die Sanitäranlagen und natürlich auch das Buffet samt schattenspendender Laube vom Hollensteiner Freizeitverein betreut und betrieben.

Strandbad, wo Natur das größte Kapital ist

Dass sich hier die Nostalgie einer fast 130-jährigen Badekultur und der Sommerfrische noch erleben lässt, ist dem Mut und Fleiß der freiwilligen Helfer zu verdanken.

Abkühlung

1991 haben sich Ehrenamtliche zusammengetan, um das Bad, das im Besitz des örtlichen Tourismusvereins ist, zu pachten und zu retten, erzählt Vereinskassier Christian Schneckenleithner. „Ein gewaltiges Ybbshochwasser hat die Anlage schwer beschädigt und die Gebäude mit Schlamm und Gehölz verwüstet“, erzählt der heutige Geschäftsführer des Bades.

Mit vereinten Kräften wurde die verwüstete Anlage gereinigt sowie kaputte Einrichtungen repariert oder erneuert. Es sollte aber nicht das letzte Mal sein, dass der Fluss über die Ufer trat. „Das ist heute noch so. Hochwässer bleiben die große Gefahr für die gesamte Anlage“, spricht Schneckenleithner die Schattenseiten des sonst so idyllischen Ybbsflusses an.

Strandbad, wo Natur das größte Kapital ist

Das Bad liegt direkt am Ybbstalradwegweg

Doch das frische Ybbswasser ist es auch, das gerade jetzt, in Zeiten steigender Temperaturen, zum immer größeren Trumpf des Bades wird. „Abkühlung kann man bei uns tatsächlich noch genießen. An warmen Tagen hat das Wasser aber auch schon einmal 23 Grad“, schildert der Badmanager. 200 bis 300 Gäste kommen an guten Tagen in das Strandbad.

Strandbad, wo Natur das größte Kapital ist

Dabei schätzen die illustren Gäste auch die Weitläufigkeit des Geländes, das von der Natur geformt wurde: Ein quer zum Flussbett eingelegter Sohlgurt teilt das Strandbad in zwei Abschnitte. Oberhalb der Steinbarriere kommt die Ybbs flach und ruhig daher und bietet ideale Bedingungen für Nichtschwimmer.

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