Strahlendes Finale im Ötscher:Reich
Goldenes Herbstwetter veredelte schon das lange Wochenende um den Nationalfeiertag und regiert in weiten Teilen des Landes auch noch in den nächsten Tagen. Besseres Wanderwetter könnte man sich in den Niederösterreichischen Kalkalpen rund um den Ötscher derzeit nicht wünschen. Geht doch hier die heurige Landesausstellung "Ötscher:Reich – Die Alpen und wir" mit 1. November zu Ende. Eine Landesschau, die im Naturpark Ötscher-Tormäuer viele neue Investitionen brachte und für die Region neue Zukunftschancen gebracht hat.
Zwar haben die Ötscherlifte in der vergangenen Woche wegen des Wintereinbruchs am Berg den Sommerbetrieb eingestellt. Doch in mittleren Lagen und in den romantischen Ötschergräben steht der Wanderlust nichts im Wege.
Attraktion
Gut möglich, dass einem dabei im Gebiet um Sulzbichl und den Trefflingfall in den Vorderen Ötscher-Tormäuern eine illustre Karawane begegnet. Manuela Gessl führt das Wandervolk nämlich mit einer Schar zahmer Ziegen durch die Gräben und über Weiden. Die Ziegen- und Schafbäuerin, die eigentlich studierte Archäologin und Geschichtsforscherin ist, gehört zu den Attraktionen im "Ötscher:Reich". Gessl ist bei der Landesschau als eine von Dutzenden Natur- und Kulturvermittlern engagiert. Sie erzählt auch über Kräuter, Giftpflanzen oder über die die Sagenwelt der Region.
Ähnlich wie die Ziegen- und Schafbäuerin Gessl sind andere Naturvermittler für Kräutertouren oder die Entdeckung der Welt der Holzknechte buchbar.
Das neue Konzept, zwei stationäre Ausstellungen im Schloss Neubruck (Eisenpionier Töpper) und im Betriebszentrum Laubenbachmühle (Mensch im Ötscherland) mit den Naturschätzen des Naturparks zu verknüpfen, sei voll aufgegangen, ist Landesausstellungschef Kurt Farasin überzeugt. Die neuen attraktiven Zugänge und Stationen in den Ötschergräben wurden heuer von Tausenden frequentiert. Farasin: "Am System, mit der Himmelstreppe auf der Mariazellerbahn von Laubenbachmühle zur Ötscherbasis zu fahren, und von dort zu Fuß die Ötschergräben zu erkunden, wird man auch in den nächsten Jahren noch viel Freude haben."
Zwei Routen
Auch nach der Landesschau bleiben viele Magnete erhalten: Etwa Wienerbruck als "Basislager Ostalpen" und die zwei großen Wandertouren, der Ötscherrundweg und der Pielachtaler Rundwanderweg. Auch die Mariazellerbahn und das Schutzhaus Vorderötscher werden weiter Besucher anziehen.
Um das aufwendige Wegenetz durch den Ötscher-Grand-Canyon erhalten zu können, zählt man auch auf das Wandervolk. Seit Juli wird an mehreren Einstiegsstellen in den Naturpark nicht nur um zwei Euro fürs Wanderticket gebeten, sondern auch eine Parkgebühr eingehoben. "Die Leute zeigen Verständnis, selten beschwert sich jemand", weiß Tourismusmanager Andreas Purt.
Am Nationalfeiertag wurde in Laubenbachmühle die Verknüpfung des Pielachtaler Rundwanderweges mit dem Ötscher-Rundweg im Rahmen eines Wandertages samt Frühschoppen gefeiert. Die Landesausstellung „Ötscher:Reich – Die Alpen und wir“ ist noch bis 1. November im Schloss Neubruck bei Scheibbs und in Laubenbachmühle täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Info: www.noe-landesausstellung.at
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