Stockerauer Straßentheater: Komödie mit kritischem Blick

Stockerauer Straßentheater: Komödie mit kritischem Blick
Das Straßentheater zieht ab 10. September mit „katasta“ durch die Stadt.

Die Putzfrauen haben die Amtsgeschäfte im Rathaus übernommen! Was in der Realität wohl undenkbar wäre, ist in der Welt des Stockerauer Straßentheaters nur naheliegend.

Seit 2011 begeistert das Laientheater des Vereins kunst&ko, das in Kooperation mit dem Lenautheater entstanden ist, seine Fans. Figuren wie die beiden Putzfrauen, Altbürgermeister Schwammerl oder Bürgermeisterin Vogerl sind dem Publikum mittlerweile wohlbekannt. Nach dem zehnjährigen Jubiläum im Vorjahr treten die Darsteller heuer mit dem Stück „katasta“ auf, das wie üblich in Stockerau spielt; es dreht sich alles um Algorithmen, die manipulativ eingesetzt werden. Die Gesellschaft wird gespalten, die Demokratie gefährdet.

„Es war nicht leicht, ein so großes gesellschaftliches Thema in ein Stück zu verpacken, das auch noch witzig sein soll“, sagt Lenautheater-Intendantin Eva Kronberger. Denn die Stücke des Straßentheaters sind stets kritisch, ohne an Unterhaltung einzubüßen.

Rollende Bühne

Dabei muss man nicht ins Theater pilgern, sondern das Straßentheater kommt zu den Leuten: In der Tradition der Commedia dell’arte wird an mehreren Plätzen in der Stadt gespielt, ein Pferdewagen zieht die fahrbare Bühne von Ort zu Ort. Der Auftakt wird heuer erstmals im Konviktgarten gemacht, am 10. September geht es los. Weitere Vorstellungen finden am 11. (Schlösslpark), 16. (vor dem Veggie Bräu), 17. (Stadtpark) und 18. September (Rathausinnenhof) statt, gespielt wird jeweils um 15 und um 17 Uhr. Der Eintritt ist frei, das Rote Kreuz sorgt für die Verpflegung. Bei Schlechtwetter wird in der Lapro-Halle gespielt.

„Jeder, der bei uns mitspielen will, bekommt eine passende Rolle. Es ist die Quadratur des Kreises!“, sagt Valerie Berger, Obfrau des Vereins kunst&ko, mit einem Lachen. Die Freiwilligen sind dabei das Rückgrat des Projektes, mehr als 1.300 Stunden fließen in die Umsetzung der Produktion. Die Regie führt wie jedes Jahr Richard Maynau, der 40 Jahre Theatererfahrung mitbringt.

Und was ist nun mit den beiden Putzfrauen, die von Kronberger und Berger verkörpert werden? Diese tauschen die Amtsgeschäfte bald wieder gegen die Putzwedel ein, so viel sei im Vorfeld verraten.

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