Stimmentrainerin der Starmaniacs: „Musik ist Lebenselixier für mich“

Stimmentrainerin der Starmaniacs: „Musik ist Lebenselixier für mich“
Sängerin, Gesangscoach und Unterstützerin für junge Talente. Monika Ballwein über Starmania, Ratschläge für den Nachwuchs und ihre Ziele.

Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass man ihre Stimme schon gehört hat. Denn Monika Ballwein coacht nicht nur andere beim Singen, sie selbst ist auf über 300 CD-Produktionen national und international zu hören: Bei Liedern von Reinhard Fendrich über Christina Stürmer bis Nina Hagen. In letzter Zeit war sie vor allem für die Talente von Starmania da.

Da heißt es am heutigen Freitag ein letztes Mal mitfiebern beim Finale der Staffel. Judith Lisa Bogusch, Stefan Eigner und Sebastian Holzer kämpfen um den Sieg. Favoriten hat Ballwein allerdings keinen. „Daran habe ich nie gedacht. Auch, wenn ich höre, der oder die hat großes Potenzial und wird es weit schaffen. Aber das hat hier nichts verloren. Ich möchte, dass die Starmaniacs ihr Potenzial so gut wie möglich nutzen. Daher kriegt jede und jeder dieselbe Aufmerksamkeit.“

Stimmentrainerin der Starmaniacs: „Musik ist Lebenselixier für mich“

Dabei schaut die Sängerin, wo die Stärken liegen und wie man diese noch zum Glänzen bringen kann. Erfahrung damit hat sie genug. Bei allen Staffeln von Starmania – schon Anfang der 2000er-Jahre – war sie als Vocalcoach dabei. Aber auch bei den Formaten „Helden von Morgen“, Die große Chance und Popstars kümmerte sich Ballwein um die Stimmen der Talente.

Selbst Conchita Wurst wurde beim Eurovision Song Contest 2014 von ihr gecoacht, für den aktuellen Song Contest von 10. bis 14. Mai unterstützt sie Österreichs Teilnehmerin Pia Maria mit ihrer Expertise.

Leidenschaft

Ballwein ist in Pyhra (Bezirk St. Pölten-Land) aufgewachsen. Schon im Alter von fünf Jahren hat sie begonnen, sich selbst das Akkordeonspiel beizubringen. „Mein Bruder hat es gespielt und es war das einzige Instrument, das wir hatten. Ich habe immer dazu gesungen. Singen war immer Leidenschaft.“

Mit nur 14 Jahren war sie bereits Solostimme der Gospel-Soulband „Cantores Dei“. „Das war mein wöchentliches Highlight damals. Ich hab mich so auf jede Probe gefreut.“ Im Gespräch wirkt es nicht so, als wäre je eine andere Karriere als jene als Sängerin denkbar gewesen. Zu groß war die Liebe zur Musik.

Nach der Matura in St. Pölten studierte sie Jazz-Gesang. Später wurde Ballwein bei Festivals gehört und ins Studio eingeladen, wo sie zu arbeiten begann. „Da hat das Ganze seinen Lauf genommen.“

Stimmentrainerin der Starmaniacs: „Musik ist Lebenselixier für mich“

Ziele

Das Lehren war der Niederösterreicherin, die mit ihrem Sohn in Wien lebt, immer wichtig. 2004 gründete sie daher ihre eigene Gesangsakademie. „Mein Anspruch ist, dass meine Akademie für Sänger und Künstler generell irgendwann die Qualität und den Stellenwert bietet, wie das Max-Reinhardt-Seminar für Schauspieler.“

Vielleicht kann Ballwein auch deshalb die Kritik an Castingshows nur wenig nachvollziehen. Weltweit hätten große Künstlerinnen und Künstler aus solchen Shows heraus ihre Karrieren gestartet. „Da gibt es ein Format, das dich zeigt und präsentiert. Das Netzwerk des Musikbusiness lernt dich kennen. Und wenn du daraus z. B. auch mehr Auftritte lukrieren kannst und dich Menschen buchen, die dich vorher nicht gekannt haben, ... dann ist das schon eine Win-win-Situation.“

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Monika Ballwein rät dem Gesangsnachwuchs Bühnenerfahrung zu sammeln.

Sie kann Nachwuchstalenten ohnehin nur raten, die Chance zu nutzen, aufzutreten – „wo auch immer“. Die Aufmerksamkeit solle man nützen: „Es ist ein großer Erfahrungsschatz und ein weiterer Meter zu den vielen Bühnenkilometern an Erfahrung, die man braucht.“

Königsdisziplin

Diese Strecken sind immer noch die schönsten auf den Wegen in Ballweins Berufsleben. Ihre Arbeit ist zwar sehr vielseitig, aber die Königsdisziplin sei es eben, selbst auf der Bühne zu stehen: „So sehr ich alles andere liebe, aber die Bühne ist, wofür ich lebe.“ Für sie wäre es nicht möglich, ohne ihrer Leidenschaft zu sein. „Stell dir vor, es gibt wochenlang z. B. gar keine Musik. Es wäre ganz furchtbar. Musik ist Lebenselixier für mich.“

Ganz nach dem Motto wird Ballwein heuer wieder öfter live zu hören sein: Etwa mit ihrer Band Insieme oder mit der Show „Ballwein celebrates the Beatles“. Ihr Soloprogramm Soulcircus präsentiert die Sängerin ab Mai und wird dabei wohl auch die Musik ganz allgemein feiern.

Informationen und Konzerttermine unter www.ballwein.com

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