Sternwarte Michelbach: „Wir sehen in die Vergangenheit“

Sternwarte Michelbach: „Wir sehen in die Vergangenheit“
Von Astro-Begeisterten gegründet lockt die Sternwarte zu kostenlosen Führungen.

Heute, Freitag, gibt es wieder eine öffentliche Führung auf der Sternwarte Michelbach (Bezirk Sankt Pölten-Land). Mitbringen braucht man nichts. Allzu müde sollte man aber nicht sein, es geht ja immerhin erst um 19.30 Uhr los. Und ein Mund-Nasen-Schutz ist wünschenswert, heißt es in der Einladung. Teleskope und Fachwissen gibt es reichlich vor Ort, versichert Gerhard Kermer. Er ist seit vielen Jahren Mitglied im Verein der Sternwarte. Für die Himmelsbeobachtung interessiert er sich schon immer.

Vor 20 Jahren öffnete die Sternwarte Michelbach ihre Kuppel erstmals für die Besucheraugen. Gegründet wurde sie auf Initiative einiger Begeisterter, die sich zuvor bei einem Astro–Treffen kennengelernt hatten. Seitdem wird das Gelände laufend erweitert und öffentliche Führungen werden angeboten. Kommen darf jeder, der interessiert ist. Am Freitag wird man sich Jupiter und Saturn widmen. „Die stehen zu dieser Zeit nämlich relativ nah beinander und sollten gut zu sehen sein“, erklärt Kermer. Den Tanz der Monde um den Jupiter sollte man im Lauf des Abends beobachten können. Später würde dann von Osten auch der Mars gut ins Blickfeld wandern. Die Faszination daran erklärt Kermer als „ganz einfach: Man kann ganz tief ins Weltall sehen“, sagt er.

Fernglas als Tipp

Aber auch in die Vergangenheit könne man sehen, schwärmt er weiter. „Je nachdem, wie weit wir wegschauen können wir gleichzeitig sehen was vor acht Minuten, vor acht Jahren und vor 60 Millionen Jahren passiert ist“.

Damit man den Nachthimmel aber überhaupt so gut beobachten kann, muss es vor allem eines sein: dunkel, richtig dunkel. Die Sternwarte ist in einem landwirtschaftlichen Gebiet, auf dem es nur wenige Lichtquellen in der Umgebung gebe, die stören könnten. Will man auf eigene Faust Beobachtungen anstellen, gibt Kermer den Tipp: auch mit einem einfach Fernglas lässt sich vieles erspähen. Infos: www.noe-sternwarte.at

Kommentare