Sternwarte: Für neuen Standort stehen die Sterne gut

Franz Wafler mit dem Miniatur-Modell: „Wir kommen ohne Strom und Heizung aus.“
Hobby-Astronomen unternehmen neuen Anlauf zum Bau einer Viertels-Sternwarte.

Zwei Mal Schiffbruch sind genug. Beim dritten Anlauf will der Astronomie-Verein das Projekt zum Bau einer kleinen Viertels-Sternwarte nun auf den Boden bringen. Und zwar am Oberleiserberg. Die Sterne stehen gut. Der Gemeinderat in Ernstbrunn, Bezirk Korneuburg, hat in der jüngsten Sitzung einstimmig grünes Licht für die Spezial-Widmung im Naturschutzgebiet gegeben.

Seit gut zwei Jahren ist der Verein auf Herbergssuche. Begonnen hatte man in Großmugl, wo der Sternenhimmel trotz der europaweiten "Lichtverschmutzung" und Wien-Nähe besonders hell erscheint. Doch das anvisierte Projekt, die Milchstraße über Großmugl quasi mit einem Weltkulturerbe-Stempel zu schützen, scheiterte. Die Umsetzung kam ins Stottern und der Verein zog weiter nach Altenmarkt im Thale. An einem weitläufigen Hügel, wo sich Fuchs und Hase "Gute Nacht" sagen, wollte man das kleine Holzhaus aufstellen. Doch ein Jäger torpedierte die Sterndl-Gucker.

Zu Beginn des Jahres kontaktierte der Verein Bürgermeister Horst Gangl in Ernstbrunn. Der war von Anfang an begeistert, schränkte aber ein: "Wenn wir das machen wollen, dann ordentlich mit Raumordnungswidmung und allem Drum und Dran." Gesagt - getan.

Grünes Licht

Das naturschutzrechtliche Verfahren wurde in der Zwischenzeit von der Behörde positiv erledigt. "Es wird weder gegraben, noch betoniert", sagt der Bürgermeister. Die Grundfläche der Fernrohr-Behausung misst acht mal vier Meter und besteht zur Gänze aus Holz. "Natur muss Natur bleiben. Die Astronomie ist eine der ältesten Wissenschaften der Menschheit", sagt Gangl. Die Baupläne liegen bei der Gemeinde bereits auf. Das Land muss in den nächsten Monaten die Raumordnungs-Änderung prüfen. Franz Wafler, Architekt und stellvertretender Vereinsobmann hat bereits ein Modell des Observatoriums gebastelt. "Wir sind vorsichtig optimistisch, es sieht auf allen Ebenen gut aus", sagt Vereinsobmann Wolfgang Wiesinger.

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