Stefano Bernardin wandert "wie zu Kaisers Zeiten"

Von Moos bewachsene Felsen, Hängwälder und Schluchten. Davon erzählte im Jahr 1823 Hofschauspieler Johann Anton Friedrich Reil in seinem Wanderführer übers Waldviertel. 200 Jahre später geht nun Schauspieler Stefano Bernardin dieselben Wege.

In einer Folge der ORF-Reihe „Land der Berge“ tritt der Schauspieler, der sonst aus den Fernsehsendungen Kommissar Rex oder Schlosshotel Orth bekannt ist, mit unterschiedlichen Waldviertlern in ein Gespräch. Das sogenannte „Walk-Movie“ ist ein Werk der Regisseure Ully Aris und Wilfried Reichel.

Die Dreharbeiten dazu fanden letzten Sommer statt. „Es war am ersten Drehtag drückend heiß, und dann folgten wieder mehrere Regentage“, erzählt Bernardin. „Aber es war wirklich sehr spannend, weil es ganz anders war als das, was ich sonst mache und mit Voranschreiten der Dreharbeiten wurde ich immer mehr in den Bann der Geschichten gezogen“. Gewandert wurde zum Stift Altenburg, in Zwettl, in Weitra, im Kamptal und im Thayatal.

Wildnis und Schlösser

„Die fröhlichen Stimmen lockten mich an“, schrieb der Hofschauspieler damals. Auf unterschiedliche Persönlichkeiten trifft man auch heute noch. Gut in Erinnerung ist Stefano Bernardo zum Beispiel der Forstdirektor Herbert Schmidt geblieben, der mit Hilfe von Vogelarten und Eichhörnchen den Wald kostensparend klimafitter machen will.

Warum sie heute bewusst auf die Beleuchtung des schönen Schlosses Greillenstein verzichtet, erzählte Gräfin Elisabeth Kuefstein. Im Schlossturm wohnen Fledermäuse, für die die ungestörte Dunkelheit wichtig ist.

Mit alten Schaf- und Pferderassen empfing ihn wiederum die junge Hirtin Anna Klaffl am Kamp. Kunsthistoriker Andreas Gamerith erzählt vom „Sprechenden Kreuz“. „Wir mussten leider einiges der spannenden Dialoge kürzen“, so Bernardin. Die TV-Premiere fand gestern statt, zu sehen ist der Film aber noch heute (14.20 Uhr, ORF III), am 25. April (08.40 Uhr, ORF III) und am 27. April (18.35 Uhr, ORF II).

Der Schauspieler ist aber schon wieder „auf Wanderschaft“ mit zwei Eigenproduktionen: Eine „Hamlet-One Man Show“ sowie mit dem Kabarett „Bis einer weint“.