Start für Umfahrungsbau: Erste von 16 Brücken wird errichtet

16.000 Fahrzeuge fahren pro Tag durchschnittlich durch Wieselburgs Stadtzentrum
Landesregierung gab Auftrag für erstes Baulos des 80 Millionen Euro teuren Projektes in der Region Wieselburg frei.

Der Verfassungsgerichtshof ebnete vor knapp eineinhalb Jahren den rechtlichen Weg für den Bau der Umfahrung Wieselburg. Gestern, Dienstag, wurde in der NÖ Landesregierung das Startsignal für das Auffahren der Baumaschinen geben.

Start für Umfahrungsbau: Erste von 16 Brücken wird errichtet
Das seit zwei Jahrzehnten geforderte, aber nicht unumstrittene Projekt wird mit dem Bau einer 1,5 Millionen teuren Brücke über die Erlauftalbahn der ÖBB gestartet. Die Arbeiten dafür wurden gestern an die Baufirmen vergeben.

Die 8,4 Kilometer lange B25-Umfahrung der Stadt Wieselburg soll rund 80 Millionen Euro kosten. Mit dem Start der Arbeitsvergaben erfolge ein weiterer wichtiger Schritt in der Umsetzung des Bauvorhabens, erklärte Landeshauptmann Erwin Pröll, ÖVP. Lebensqualität und Verkehrssicherheit würden sich verbessern, meinte er. "Gleichzeitig wird auch die Standortqualität der Region steigen, denn eine sichere und moderne Infrastruktur gibt auch viele Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung", sagte Pröll.

Vor allem im südlichen Teil des Bezirks Scheibbs wird das Nadelöhr der B25 im Stadtgebiet von Wieselburg seit Jahren beklagt. Derzeit rollen und stauen rund 16.000 Fahrzeuge durch das Stadtzentrum. Drängen Skifahrer Richtung Ötscher/Hochkar oder es herrscht in Wieselburg Messezeit, dann kommt der Verkehr regelmäßig gänzlich zum Erliegen. 2020, so die Vorausschau des Landesverkehrsverantwortlichen Pröll, soll das Projekt abgeschlossen sein. Die Hauptarbeiten werden für das Jahr 2017 erwartet. Derzeit laufen die Grundablösen für die neue Bundesstraßentrasse. Zwei Drittel der erforderlichen Flächen könne man bereits bereitstellen, heißt es.

Gegner

Die Umfahrung, die über das Gebiet von vier Gemeinden führt, wurde über Jahre von der Bürgerinitiative "Lebensraum Stadt-Land" und der Gemeinde Petzenkirchen juristisch bekämpft. In der Nachbarkommune Wieselburg führte ein negativer Bürgerentscheid zum heftigen offiziellen Veto der Gemeinde. Zuletzt hatten Petzenkirchen und die Bürgerinitiative einen positiven Entscheid des Bundesumweltsenats mit einem Einspruch an den VwGH delegiert. Der unterstützte die Einwände aber nicht.

Die Brücke über die ÖBB-Trasse habe man jetzt vorgezogen, damit später bei den Hauptarbeiten die Behinderungen für den Bahnverkehr in Grenzen gehalten werden, sagte NÖ Straßenbaudirektor Josef Decker. Auch Aufträge an die regionale Wirtschaft seien derzeit willkommen. Begonnen wird demnächst auch mit Arbeiten im Bereich der Brauerei Wieselburg, die direkt an der Umfahrung liegen wird. Aus bautechnischer Sicht verlangt die Umfahrung dem Bauherrn Land NÖ einiges ab. Insgesamt müssen 16 größere und kleinere Brücken, davon zwei über den Erlauffluss mit 190 und 120 Metern Länge, errichtet werden.

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