Stadt will altes Hotel von russischem Eigentümer kaufen
Der heutige Montag ist ein wichtiger Tag für Scheibbs. In einer außertourlichen Gemeinderatssitzung soll ein für die Innenstadt wichtiger Deal beschlossen werden. Das mitten in der Stadt thronende und leer stehende "Hotel Hofmacher" des russischen Eigentümers Pavel Volkov ist überraschend zum Schnäppchenpreis am Immobilienmarkt aufgetaucht. Die Stadt Scheibbs will sich die desolate, im Stadtgefüge aber sehr wichtige Liegenschaft sichern.
"Wir haben ein Angebot gelegt. Damit wird das Gebäude momentan nicht öffentlich angeboten. In der nicht öffentlichen Gemeinderatssitzung wollen wir den Ankauf beraten und beschließen", sagt Bürgermeisterin Christine Dünwald, ÖVP.
Hoffnung
Seit 2012 ist das Hotel ein politischer Dauerbrenner in der Erlaufstadt. Der russische Unternehmer Pavel Volkov hatte damals mit dem Kauf der Herberge überrascht. Ein Jahr später schürte er die Euphorie der Scheibbser und präsentierte sensationelle Pläne für einen Um- und Neubau des Hotels. Da die Stadt dringend eine repräsentative Beherbergung und einen Veranstaltungssaal benötigte, galt der russische Investor kurzzeitig als großer Hoffnungsträger.
Vor allem im Umfeld der 2015 in der Region abgehaltenen Landesausstellung war dem Hotel bereits eine Hauptrolle zugedacht. Doch dann spießte es sich dem Vernehmen nach mit Förderstellen und Banken. Letztendlich war es für die Stadtverantwortlichen immer schwieriger geworden, Kontakt zum Hotelbesitzer herzustellen. 2014 tauchte dann das Hotel samt dem von Volkov ebenfalls gekauften Nebengebäude um 1,2 Millionen Euro am Immobilienmarkt auf. Im Vorjahr verlangten Makler im Auftrag des Russen dann nur mehr 700.000 Euro.
Angebot
Vergangene Woche rüttelte dann ein neues Angebot auf einer Immobilienplattform um nur mehr 260.000 € die Scheibbser wach. "Wir wollen die Entwicklung dieses wichtigen Stadtteils selbst in der Hand haben und haben sofort Kontakt mit dem Immobilienhändler aufgenommen" , sagt Dünwald.
Über die selbe Immobilienfirma wird auch ein zweites von Volkov angekauftes Hotel, nämlich der "Ötscherhof" in Lackenhof angeboten. Dieses Objekt ist derzeit um 590.000 Euro zu haben. "Der Betrieb ist schon seit etlichen Jahren geschlossen. Für den Umbau gäbe es sogar einen fixfertigen gültigen Baubescheid", berichtet die Bürgermeisterin der Ötschergemeinde Gaming, Renate Gruber. Wie in Scheibbs hatte auch sie zuletzt keine Möglichkeit mit dem Russen Kontakt aufzunehmen.
Kommentare