Staatsverweigerer fuhr auf Polizisten los

Der 29-Jährige wurde zu 20 Monaten bedingter Haft verurteilt.
Neun Monate bedingte Haft. Nicht rechtskräftig.

St. Pölten. "Ich bin", sagt Günter D. "in einer Stadt geboren, die Wien genannt wird." Ansonsten möchte er sich zu seinen Personalien nicht so recht äußern. Zum Vorfall, der ihm am Mittwoch einen Prozess am Landesgericht St. Pölten einbrachte, gibt er sich schon auskunftsfreudiger.

D., der als so genannter Staatsverweigerer durch seine Internet-Auftritte schon zahlreiche Anhänger gewinnen konnte, war am 23. September 2016 bei der Autobahnabfahrt Süd in St. Pölten in ein Planquadrat geraten. "Ich befand mich in einem absoluten Ausnahmezustand", erzählt er. Anstatt sich gegenüber den Beamten kooperativ zu zeigen, schloss er das Seitenfenster und fuhr los. Ein Polizist musste deshalb einen Schritt zu Seite machen, während zwei Streifenwagen das Fahrzeug des Angeklagten "einzwickten", wie es eine Ermittlerin gegenüber dem Richter erklärte.

Schließlich schlug ein Polizist das Seitenfenster ein, D. konnte festgenommen werden. "Ich konnte nach der Verhaftung eine Woche nicht tief durchatmen", beklagte sich der 42-Jährige über die angeblich rüde Vorgangsweise der Exekutive bei der Festnahme. Dennoch zeigte sich der Staatsverweigerer reuig. Per Handschlag entschuldigte er sich bei dem Beamten, dem er fast über die Füße gefahren wäre. Urteil: Neun Monate bedingte Haft. Nicht rechtskräftig.

Kommentare