St. Pöltner Pfarrer appelliert: „Nicht auf Afrika vergessen“

St. Pöltner Pfarrer appelliert: „Nicht auf Afrika vergessen“
Wie Pfarrer Sabinus Iweadighi aus Pottenbrunn in seinem Heimatland den Ärmsten hilft.

Wenn Sabinus Iweadighi zu seinen Schäfchen spricht, dann sieht er sie nicht. Die Messen des Pfarrers von St. Pölten-Pottenbrunn werden derzeit coronabedingt nur im Internet übertragen, trotzdem verfolgen bis zu 40 Menschen den Livestream.

Lage ist dramatisch

Doch oft sind die Gedanken des gebürtigen Nigerianers nicht nur bei den Gläubigen in der Gemeinde, sondern auch in seinem Heimatland. In dem von Österreich mehr als 4.000 Kilometer entfernten Bundesstaat von Westafrika ist die Lage dramatisch.

„Immer mehr Menschen sterben an dem Coronavirus, der Peak ist noch nicht erreicht“, berichtet Iweadighi.

Tagelöhner

Dazu kommt, dass immer mehr Menschen an Hunger leiden. „Viele sind Tagelöhner, müssen jetzt aber zu Hause bleiben. Dadurch wird es für viele Familien sehr schwierig, an Nahrung zu kommen“, erzählt der Geistliche.

Herzensprojekt

Immer wieder kommt der Pfarrer auch auf sein Herzensprojekt zu sprechen. In Nkumeato, einem Dorf mit rund 14.000 Einwohnern, errichtete der Pfarrer gemeinsam mit vielen Helfern vor einigen Jahren eine Schule. 700 Kinder werden dort mittlerweile unterrichtet, es gibt Arbeit für 40 Angestellte.

St. Pöltner Pfarrer appelliert: „Nicht auf Afrika vergessen“

Das Herzensprojekt des Pfarrers

Die Nachfrage ist so groß, dass der Pfarrer derzeit überlegt, wie die Klassenräume noch vergrößert werden können. Auch ein landwirtschaftliches Projekt soll bald umgesetzt werden.

„Es ist ganz wichtig, dass wir auf die Menschen in Afrika nicht vergessen. Das ist mir ein wirklich großes Anliegen.“

Freude über Spenden

Über Geldspenden freut sich Pfarrer Sabinus jedenfalls sehr. Einerseits um die Erweiterung der Lehrangebote in Nkumeato voranzutreiben, andererseits um Lebensmittel für die Bevölkerung beschaffen zu können.

Neue Regeln

In Pottenbrunn selbst beschäftigen den Geistlichen mittlerweile auch ganz andere Dinge. Denn Mitte Mai sollen die Kirchen für die Gläubigen wieder geöffnet werden. Allerdings muss ein Abstand eingehalten werden. „Bei uns würde dies bedeuten, dass nur 14 Menschen ins Gotteshaus dürfen. Wie wählt man die aus?“, fragt sich Pfarrer Sabinus.

Infos zu seinem Projekt samt Kontonummer gibt es übrigens im Internet:

www.pfarre-pottenbrunn.at

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