Umstrittenes Symbol offenbar auf Todesanzeige von FPÖ-Politiker abgebildet
Hans Jörg Schimanek, in den 90er-Jahren erster FPÖ-Landesrat in Niederösterreich, ist - wie der KURIER berichtete - im Vorjahr kurz vor Weihnachten verstorben. Laut eines Berichts des Wochenmagazins Profil soll auf dessen Todesanzeige ein historisch belastetes Symbol zu sehen sein.
So soll neben der sogenannten "Irminsul", einem frühmittelalterlichen Heiligtum, das auch als Symbol des "SS-Ahnenerbes" galt, auch ein in rechtsextremen Kreisen verbreitetes Zitat abgedruckt sein.
"...und ewig lebt der Toten Tatenruhm", hieß es dort - laut des Dokumentationsarchives des österreichischen Widerstands (DÖW) stammt der Spruch aus der Edda, vermutlich aus dem 13. Jahrhundert, wo Erzählungen von germanischen Göttern und Helden zu finden sind. Nationalsozialisten haben die Lieder und Prosa häufig für sich vereinnahmt. Der Spruch diente dazu, die gefallenen Soldaten als Helden darzustellen und die Kriege des NS-Regimes zu rechtfertigen.
Menschenversuche
Dahinter sei eine "Irminsul", ein "Gegensymbol zum christlichen Kreuz" zu finden gewesen, so das Nachrichtenmagazin. Die Irminsul galt demnach auch als Symbol der SS-Forschungseinrichtung "Deutsches Ahnenerbe", auch "SS-Ahnenerbe" genannt. Die Einrichtung war maßgeblich am Kunstraub der Nationalsozialisten beteiligt oder führte brutale Menschenversuche in Konzentrationslagern durch.
Schimanek war von 1993 bis 1999 der erste FPÖ-Landesrat in Niederösterreich, bis 2000 Abgeordneter im Landtag und von 1998 bis 2000 auch Landesparteiobmann der FPÖ Niederösterreich. 2005 wurde er von der Partei ausgeschlossen. Schimanek war zu diesem Zeitpunkt als Bezirksobmann für den Bezirk Krems-Land tätig. Danach trat er dem BZÖ bei. Bei der Nationalratswahl im September 2024 kandidierte er auf Platz 70 wieder für die FPÖ.
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