Sprungbrett für Berufseinstieg

Das erste Geräte, eine Drehmaschine, wurden bereits geliefert
Das Ziel ist, Lernschwachen Jugendlichen eine Lehrausbildung zu ermöglichen.

Gerade einmal sechs neu- ausgebildete Mechatroniker stehen im Weinviertel pro Jahr zur Verfügung. Viel zu wenig, um den Bedarf zu decken, sagt Dieter Körbisser, Geschäftsführer der Weinviertler Mechatronik Akademie (WMA) in Wolkersdorf. Deshalb haben elf Unternehmen die Ausbildung nun selbst in die Hand genommen.

Neben einer zwischenbetrieblichen Lehrausbildung und einem überbetrieblichen Kursangebot für Erwachsene steht die Ausbildung von lernschwachen Jugendlichen im Zentrum. "All jene, die aus sozialen oder familiären Gründen keine Lehrstelle finden oder schon abgebrochen haben, bekommen hier eine Chance", erklärt Ausbildungsleiter Horst Martin den Zweck. Maximal neun Jugendliche werden pro Jahr betreut.

Der Lehrplan richtet sich zwar nach den offiziellen Vorgaben des Landes, auch die Berufsschule wird besucht. "Ob die Lehrlinge aber jetzt vier oder fünf Jahre benötigen, ist egal", sagt Martin. Die individuelle Betreuung sowie der Erfolg, sprich der Lehrabschluss, steht im Vordergrund.

Eignungstest

Martin bringt das Beispiel eines 15-jährigen Burschen. Auf Grund eines Sprachfehlers konnte er sich nicht richtig ausdrücken, die Lehrstellensuche war erfolglos. Beinahe ein Jahr war er nun beim AMS gemeldet. Bei einem Eignungstest, den alle Interessenten machen müssen, erreichte er jedoch 100 Prozent in der Rubrik Mechanik.

Mit Anfang Oktober startet nun das erste Lehrjahr und der 15-Jährige beginnt seine Ausbildung. Die Werkstatt, derzeit noch im Gebäude der Firma Fertinger untergebracht, ist noch leer. Für die neun Jugendlichen wartet deshalb bereits die erste Herausforderung: Die neuen Maschinen müssen schließlich zusammengebaut werden. "Sie sollen gleich ein Gefühl dafür bekommen, wie Geräte aufgebaut werden und gehen damit künftig sorgsamer um", hofft Martin.

Vorerst werden Grundkenntnisse der Elektrik und Mechanik vermittelt. Ab dem zweiten Lehrjahr sollen die Jugendlichen auch die ersten Auftragsarbeiten bearbeiten. Die beteiligten Unternehmen haben dafür ein jährliches Volumen von 12.000 Euro zugesichert. Darüber hinaus sollen die Jugendlichen nach der Lehrzeit auch von den Betrieben übernommen werden.

Die Basis ist somit gelegt. Letztlich sind sich Körbisser und Martin einig: Der Erfolg des Projekts steht und fällt mit dem Erfolg der Lehrlinge.

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