SPÖ will zurück an den Start, aber Machtwechsel realistisch

ÖVP-Stadtvize Dieter Funke hat das Rathaus im Visier, gibt sich aber verschlossen
Verhandlungsmarathon in Amstetten. Jeder verhandelt mit jedem.

Nach dem Fall der roten Bastionen Wr. Neustadt und Gmünd steigt in Amstetten die Spannung. Die ohne Absolute angekommene SPÖ hatte nach zwei ergebnislosen Gesprächsrunden trotzig eine Minderheitsregierung ins Spiel gebracht. Doch das Parteipräsidium hat Montagabend nach interner Kritik das Steuer wieder herum gerissen. "Es heißt zurück an den Start, wir sprechen mit allen vier Parteien nochmals", kündigte SPÖ-Klubsprecher Anton Katzengruber im KURIER-Gespräch an.

Verhandelt würde notfalls bis vor Beginn der konstituierenden Sitzung am nächsten Dienstag, sagte Katzengruber. Zumindest verstehen könne er die Forderung der Grünen bei einem Übereinkommen einen Stadtrat zu verlangen. Unmöglich sei dagegen die von ÖVP-Chef Dieter Funke gestellte Forderung nach einem dritten Stadtrat für die ÖVP und nach dem ersten Vizebürgermeister, gab Katzengruber kurz den Blick in die Pokerkarten frei.

Gut möglich, dass der Versuch einer Rettung des SPÖ-Bürgermeisteramts für Ursula Puchebner schon zu spät kommt. Längst reden Gremien der Landesparteien im "Fall Amstetten" mit. ÖVP-Stadtvize Dieter Funke gab sich nach außen verschlossen und wenig angriffslustig. Von einer neuen SPÖ-Runde wusste er nichts. Doch im Hintergrund wird zwischen ÖVP (10 Sitze), FPÖ (7), Grünen (3) und Neos (1) emsig verhandelt. Zusammen hätte man um ein Mandat mehr, als die SPÖ. Dass "intensiv" verhandelt wird, bestätigte FPÖ-Stadträtin Brigitte Kashofer. "Von der neuen SPÖ-Runde weiß ich nichts. Wir verhandeln um die Sache und reden mit jedem,der mit uns sprechen will. Noch ist alles offen", sagte Kashofer.

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