Spießrutenlauf am Schulweg: Eltern kritisieren Buslinien

Die Buslinie 351 ist oft überfüllt und hält deshalb nicht mehr an allen Stationen.
Elternvertreter fordern ein umfassendes Verkehrskonzept. Der VOR hat bereits reagiert.

Der Schulweg vieler Schüler in Tullnerbach-Pressbaum gleicht einem Spießrutenlauf. Manche Schüler können nicht mit dem Bus fahren, weil dieser nach den ersten Stationen schon so voll ist, dass später niemand mehr zusteigen kann. Dazu kommt, dass viele Züge nach der letzten Fahrplanumstellung nicht mehr alle Stationen anfahren, Anschlussbusse und Schulschlusszeiten seien nicht mit den Abfahrtszeiten der Züge koordiniert. Manche Schüler müssten dadurch bis zu 40 Minuten auf den nächsten Bus oder Zug warten. Vom Schulzentrum Norbertinum gibt es am Nachmittag keinen einzigen Bus nach Hause. Insgesamt 2324 Schüler in Pressbaum und Tullnerbach sind betroffen.

Schon im Jänner haben Elternvertreter von vier Schulstandorten in Pressbaum das kritisiert. Das Verkehrskonzept passe längst nicht mehr für den Schulstandort. Doch getan hat sich bis jetzt noch immer nichts.

„Es ist eine unendliche Geschichte“, ärgert sich Elternvertreterin Martina Weinberger. Vom Land Niederösterreich kam damals das Versprechen, bis Mai 2013 ein Konzept zu erarbeiten. Bis zum Schulbeginn im Herbst wollte man die Fahrpläne geändert haben. „Die für Mai versprochene Studie liegt jetzt offenbar dem Land vor. Uns wurde sie aber weder präsentiert, noch wurde eine Stellungnahme an uns geschickt“, sagt Weinberger. „Wir sind seit Mai in einer Warteposition.“ In einem Verkehrsdialog habe man zwar die Problematik erkannt, zu einer Gesamtlösung sei es bis jetzt aber nicht gekommen. „Nur der Schulbus von Liesing nach Wolfsgraben wurde bis Tullnerbach verlängert. Das ist aber das einzige“, sagt Elternverteter Winfried Süß aus Wolfsgraben. Zudem habe man damit ein weiteres Problem geschaffen: Nämlich ein noch größeres Einzugsgebiet des Schulstandortes Pressbaum

Aus dem Büro von Verkehrslandesrat Karl Wilfing (ÖVP) heißt es, dass das Konzept vorliege und auch schon präsentiert wurde. Alles Weitere müsse man mit dem Verkehrsverbund Ostregion (VOR) besprechen.

Lösung in Sicht

Der VOR ist um Lösung bemüht. Mit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember soll es zu einer Verbesserung bei den Buslinien kommen: Vom Norbertinum wird künftig auch am Nachmittag ein Bus weggehen, ein Kurs vom Sacre Coeur wird künftig 20 Minuten später fahren, um den Anschlusszug besser zu erreichen. Die Buslinie 351 wird um eine Schleife erweitert.

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