Spannender Weg Europas durch "Krieg und Frieden"

Einmal Kaiser sein: Im Ausstellungsteil "Entdecke Österreich" darf man sich auch als Monarch fühlen
Im Ostarrichi-Kulturhof in Neuhofen bringt eine Sonderausstellung im Gedenkjahr zum Ausbruch des 1.Weltkrieges facettenreiche Blickwinkel zu Europas Geschichte.

In drei Kolonnen dicht zusammengeschrieben werden Hunderte Kriege aufgelistet, die Europa im letzten Jahrtausend erschüttert haben. Darauf aufmerksam gemacht bleibt beinahe jeder Besucher der Sonderausstellung im Otarrichi-Kulturhof in Neuhofen an der Ybbs (Bezirk Amstetten) ungläubig stehen.

Dort wo im Jahr 996 1000 Königshufe erstmals als Ostarrichi benannt wurden, wird Österreichs Geschichte erlebbar gemacht. Im Gedenkjahr an den Weltkriegsausbruch 1914 ist die Sonderschau „Krieg und Frieden - Europas langer Weg“ heuer gut gebucht, berichtet Neuhofens Bürgermeister Gottfried Eidler.
Zwei bis drei Reisebusbelegschaften checken derzeit pro Woche im Kulturhof ein. Bis zum Schulschluss war die Sonderschau aber fast tagtäglich von Schulklassen gebucht. Egal ob jung oder alt, alle versammeln sich begeistert rund um den großen blauen „Verhandlungstisch“. Ausstellungsgestalter Heiner Bracher lässt hier die Besucher zu Staatsmännern mutieren. Mit Puzzleteilen können Europa oder speziell das EU-Friedensprojekt zusammengefügt werden. Am Puzzleuntergrund ist dargestellt, welche Kriege und Umwälzungen das jeweilige Land bereits mitgemacht hat. Wandzeitungen beschreiben die dramatischten Ereignisse. „Rund zwei Stunden halten sich Besucher in der Ausstellung auf“, berichtet Kulturhof-Koordinatorin Elisabeth Braun. Wobei es verlockend ist im anderen Museumstrakt in der interaktiven Dauerausstellung, einmal selbst die Hermelinkrone der Kaiser zu tragen oder authentische Drucke der Ostarrichi-Urkunde oder des Staatsvertrages genau zu besichtigen. Videos und Schaubilder machen Geschichte lebendig. Zur Stärkung gibt’s ein Glas Most oder Obstsaft.
„Die 1914-er Themen und große Ausstellungen, wie auf der Schallaburg, interessieren die Leute. Davon profitieren auch wir“, rechnet Ortschef Eidler heuer mit rund 12.000 Besuchern. Für die Mostviertler Tourismusgemeinde (rd. 3000 Einwohner) mit 30.000 Jahresnächtigungen, die zu mehr als Zweidrittel auf das Konto des Top-Seminarhotels „Kothmühle“ gehen, ist die Ostarrichi-Geschichtspflege wichtiger Fremdenverkehrs- und Identitätsfaktor.
www.ostarrichi-Kulturhof.at

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