Der (Wahl-)Kampf um Stockerau
Fällt am Sonntag die rote Hochburg Stockerau? In der ÖVP ist man voll Zuversicht, dass der SPÖ das Bürgermeisteramt weggeschnappt werden kann. Dementsprechend groß war die Unterstützung für VP-Spitzenkandidatin Andrea Völkl. Selbst Bundeskanzler Sebastian Kurz machte für den Wahlkampf einen Abstecher in die Weinviertler Stadt. Und diese Woche war dort Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner mit ihrem ÖVP-Regierungsteam einen Tag lang im Wahlkampfeinsatz.
Aus diesem Grund hatte der ÖVP-Landtagsklub am vergangenen Mittwoch seine Klausur in Stockerau abgehalten. Klubobmann Klaus Schneeberger: „Wir unterstützen den Veränderungswunsch hier in Stockerau.“ Es wäre an der Zeit, in der Stadt „neue, aktive Kräfte an die Spitze zu lassen“.
Derzeit liegt die ÖVP im Gemeinderat fünf Mandate hinter der regierenden SPÖ, die allerdings turbulente Zeiten hinter sich hat. Bürgermeister Helmut Laab war nicht ganz freiwillig vorzeitig zurückgetreten. Die auserkorene Nachfolgerin Gabriele Frithum fiel den vorgezogenen Neuwahlen zum Opfer. Und so geht die SPÖ mit Othmar Holzer, der derzeit die Stadt „in der Funktion des Bürgermeisters“ führt, als Spitzenkandidat in die Wahl.
Unterstützung für SPÖ
Türkise Übernahme in Stockerau?
Unterstützung erhielt Holzer zuletzt von Franz Schnabl. Und der SPÖ-Landeshauptfraustellvertreter ist optimistisch: „Die neue SPÖ Stockerau stellt ein gutes Team, hat sich ein ambitioniertes Programm vorgenommen und einen frischen und auffälligen Wahlkampf geführt.“ Holzer sei in Vereinen top vernetzt und komme bei den Bürgern gut an, so Schnabl. Für die Landespartei ist es auch sehr wichtig, dass die Wahlen am Sonntag gut für die SPÖ ausgehen. Denn von ihr soll jener Druck gekommen sein, der Helmut Laab zum Rücktritt veranlasst hat.
Entscheidend ist aber auch das Abschneiden der kleineren Fraktionen. FPÖ (derzeit vier Mandate), Grüne (drei Mandate) oder die Neos (ein Mandat) könnten entscheidend sein, wenn es um das künftige Stadtoberhaupt in Stockerau geht.
Doppelte ÖVP steht zur Wahl
Am Sonntag wird nicht nur in Stockerau gewählt, sondern auch in zwei Gemeinden im Bezirk Mistelbach. In beiden Fällen hatten Mandatsniederlegungen zur Auflösung der Gemeinderäte geführt.
Gleich acht Listen stellen sich in Wolkersdorf der Wählergunst. Die ÖVP geht nach inneren Querelen dabei mit zwei Listen ins Rennen: jener der seit 2009 amtierenden Bürgermeisterin Anni Steindl („Volkspartei Wolkersdorf“) und jener mit Dominic Litzka und Landtagsabgeordnetem Kurt Hackl, Vize-Obmann der Landes-VP („Team Wolkersdorf – die Volkspartei“). Neu sind auch die Liste des ehemaligen FPÖ-Mandatars Friedrich Gepp und die Neos. Um die Wählergunst in der 7000-Einwohner-Stadt buhlen weiters die Bürgerliste MIT:uns, die Grünen (WUI), die SPÖ und die FPÖ.
Gleich zwei Optionen haben ÖVP-Wähler auch in der 1200-Einwohner-Gemeinde Pillichsdorf. Denn dort hat sich die ÖVP in die Listen „Das Original“ mit Bürgermeister Franz Treipl und „Wir für Pillichsdorf“ mit Spitzenkandidat Rudolf Kaudela gesplittet. Zur Wahl stehen weiters die SPÖ, die Unabhängige Initiative (UI) und die Bürgerliste „Mit Herz und Mut“ (MHUM) sowie die FPÖ.
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