Solidarität nach Russen-Boykott: "Regionale Produkte kaufen"

Bundesräte Bernhard Ebner (l.) und Andreas Pum mit Heurigenwirtin Christine Hauer: "Unterstützung für heimische Produzenten ist angesagt"
Agrar-Top-Bezirk Amstetten wird unter russischem Import-Boykott besonders leiden.

Als Stützen ihres Heimatbezirkes wollen sich die beiden ÖVP-Bundesräte Bernhard Ebner und Andreas Pum beweisen. Der eine Arbeitnehmervertreter des ÖAAB, der andere Bauernbündler, haben sich beide zum Schulterschluss entschlossen. Rund um den russischen Boykott österreichischer Agrarprodukte wollen die zwei Mostviertler jetzt aktiv werden um die Verluste für die stark produzierende Landwirtschaft im Mostviertel möglichst gering zu halten.

Egal ob beim Hörndl- oder Federvieh, aber auch bei der Schweineproduktion. In allen Sparten spiele der Bezirke Amstetten in der niederösterreichischen, aber auch bundesweit in der Oberliga, meint Pum. Bei den Puten beispielsweise deckt Amstetten 12 Prozent der österreichischen Produktion ab, bei den Legehennen sind es gar 18 Prozent und beim Mastgeflügel 14. Damit sei klar, dass die 2400 Landwirte im Bezirk die Exportausfälle nach Russland auch intensiver spüren werden, bestätigt Pum. Bei den Schweinen seien schon erste Auswirkungen spürbar.

Maßnahmen

Neben geplanten Ausgleichsmaßnahmen über die EU sieht Pum auch Chancen, in der Region selbst gegen die Verluste anzukämpfen. "Es gilt die Regionalität der Produkte, die Lebensmittelsicherheit und Qualität noch mehr ins Bewusstsein der Konsumenten zu rufen", kündigt Pum Initiativen der Bauernvertreter an. Auch in der Gastronomie, die ihren Bedarf nur zu 50 Prozent mit heimischen Rohstoffen abdeckt, sieht er Chancen.

Solidarisch mit den Bauern zeigt sich Bundesrat Ebner. "Die Aktion des Ministers Rupprechter, der zum Apfelessen aufgerufen hat, ist nachahmenswert", erklärt Ebner, zugleich auch Geschäftsführer des NÖAAB. Er kündigt an, über seine Organisation die aktuelle Situation der Landwirtschaft zu thematisieren, Projekte zu initiieren und die Konsumenten auf heimische Produkte aufmerksam zu machen. Auch die Initiative des ÖAAB zur Reduktion der Steuerlast und der notwendigen Stärkung der Kaufkraft der Bevölkerung könnte in der Boykott-Problematik eine wichtige Rolle spielen.

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