So viele Einfamilienhäuser wie noch nie wurden gekauft

Ein facettenreiches und mit Extremen gespicktes Bild spiegelt Niederösterreich als das "Land der Hausbesitzer" wieder. Die in den amtlichen Grundbüchern vermerkten Käufe von Einfamilienhäusern sprengten im vergangenen Jahr alle Rekorde. Der von der Immobilien-Gruppe Remax für ganz Österreich erstellte Spiegel, der KURIER berichtete, weist mit 3186 gekauften Einfamilienhäusern nahezu ein Drittel der in ganz Österreich gehandelten 11.512 Häuser aus.

Aber es gibt in dieser Statistik noch weitere Extreme: In keinem Bundesland war die Steigerung der gekauften Häuser so groß wie in NÖ. Wurden doch 2015 fast um ein Viertel mehr Einzelhäuser erstanden als 2014. Der Wert der gehandelten Häuser lag mit 618 Millionen Euro gleich um 146 Mio. € oder 30,8 Prozent höher als im Jahr davor. Bernhard Reikersdorfer, Geschäftsführer von Remax-Österreich sieht mehrere Gründe für den schwunghaften Handel. Die Anhebung der Immobilienertragssteuer und das Agieren einer Erbengeneration– das sind Kinder mit eigenem Wohnraum, die Erbhäuser der Eltern verkaufen– dürften die Hauptgründe sein.

Kein anderes Land weist auch eine so breite Preisschere zwischen den billigsten und den teuersten Häusern aus. So wechselten im Waldviertel Häuser schon um knapp 50.000 Euro den Besitzer. Für das teuerste Einfamilienhaus im Bezirk Mödling mussten 3,4 Mio. € hingeblättert werden. 2015 habe auch gezeigt, dass die Höchstpreise im teuren Speckgürtel rund um Wien erreicht worden ist, meint Reikersdorfer. Die Durchschnittspreise in 1A-Bezirken wie Wien-Umgebung oder auch Korneuburg und anderen sanken bereits oder stagnierten. Landesweit rechnet Reikersdorfer aber, dass der Markt für Familienhäuser weiter höchst attraktiv bleibt.