Sex-Attacke Motiv für Bluttat

Sex-Attacke Motiv für Bluttat
Tatrekonstruktion in Schwechat nach tödlichem Streit. Die Verdächtige soll vom Opfer sexuell bedrängt worden sein.

Eine skurrile Sex-Attacke soll der Grund für die tödliche Auseinandersetzung im März in einer Wohnhausanlage in Schwechat gewesen sein. Die 58-jährige Pensionistin Sigrid H. war wochenlang abgängig und wurde schließlich im April erschlagen in ihrer Wohnung aufgefunden.

Die 46-jährige serbische Hausbesorgerin Budislava O. gibt den blutigen Streit mit der Nachbarin zwar zu, allerdings will sie in Notwehr gehandelt haben. Denn das Opfer soll die Serbin mit einem selbst gebastelten Sexspielzeug bedrängt haben. Dieses wurde tatsächlich umgeschnallt an der Leiche gefunden.

Nachgespielt

Um den Tatablauf genau nachvollziehen zu können, fand am Donnerstag in der Wohnung die Tatrekonstruktion statt. O. wurde in Handschellen vorgeführt.

Wie schon oftmals zuvor, habe sie an besagtem Tag im März für H. ein Paket entgegengenommen und es ihr in die Wohnung gebracht. Die 58-Jährige bat sie herein und offerierte einen Kaffee. "Dann verschwand sie kurz. Als sie zurückkam, hat sie meiner Mandantin von hinten auf die Brust gegriffen und sie begrapscht. Sie drehte sich erschrocken um und sah, dass Frau H. eine Art Dildo umgeschnallt hatte", erklärt O.s Anwalt, Timo Gerersdorfer. Seine Mandantin wollte sofort hinauslaufen, worauf es zu einem heftigen Gerangel kam. Dabei soll H. die 46-Jährige so stark in den Finger gebissen haben, dass diese eine blutende Fleischwunde erlitt. "Sie hat in Panik zum nächsten Gegenstand gegriffen und auf die Frau eingeschlagen", sagt Gerersdorfer. Laut dem medizinischem Gutachter Wolfgang Denk waren es mehr als 20 Hiebe. Für Gerersdorfer kein Mord, sondern Notwehr beziehungsweise Notwehr-Überschreitung.

Die Staatsanwaltschaft Korneuburg entscheidet nun über die Anklage.

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