Sechster Mord: Wohnungsschlüssel als erste Spur
Es gab keine Einbruchsspuren und die Tür war verschlossen. Hatte der Mörder von Hedwig Sch. (64) sogar selbst einen Wohnungsschlüssel?
Nach dem sechsten Frauenmord seit Jahresbeginn gehen die Ermittler des nö. Landeskriminalamtes ersten Hinweisen nach. Eine Freundin des Mordopfers lieferte den Kriminalisten interessante Details: Demnach hatte die Bekannte bis vor wenigen Wochen einen Schlüssel zu der Wohnung von Hedwig Sch. in Ebergassing im Bezirk Bruck an der Leitha. „Vor drei bis vier Wochen hat sie den Schlüssel zurückverlangt, weil sie ihn für jemand anderen benötigte“, schildert Nachbar Ewald S. im Gespräch mit dem KURIER. Wer der mysteriöse Unbekannte ist, weiß aber weder er noch die Freundin des Mordopfers. Die Ermittlungen in diese Richtung laufen aber bereits auf Hochtouren.
Erschlagen
Wie die Obduktion ergab, wurde Hedwig Sch. mit einem schweren Gegenstand erschlagen. Der Gerichtsmediziner stellte als Todesursache ein Schädel-Hirn-Trauma fest. Es gibt in der Wohnung keine offensichtlichen Spuren eines Raubes. Zumindest wurde nichts durchwühlt, oder Kästen und Laden offen zurück gelassen. Ob allerdings etwas von den persönlichen Wertgegenständen oder Bargeld der Pensionistin fehlt, kann die Polizei noch nicht sagen.
Nicht nur in der Nachbarschaft der Getöteten ist die Bestürzung nach der Bluttat groß. Bürgermeister Roman Stachelberger kannte das Opfer seit Jahrzehnten: „Sie hat sich zwar nicht bei Vereinen engagiert, war in der Gemeinde aber ein sehr geselliger Mensch, immer hilfsbereit und freundlich. Das ist eine besonders tragische Geschichte.“
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