Sechs Spitäler werden in Zukunft aus einer Hand versorgt

Im Apotheken-Labor werden eigene Präparate für die Spitäler hergestellt
Logistikzentrum wurde am Mittwoch eröffnet. Projekt hat internationales Interesse geweckt.

Das Projekt ist international in aller Munde. Der belgische Gesundheitsminister und auch deutsche Spitalsbetreiber haben ein Auge auf das jüngste Kind der niederösterreichischen Landeskliniken-Holding geworfen. Die Rede ist vom neuen Logistikzentrum, welches seit gestern hochoffiziell alle sechs Krankenanstalten der Thermenregion (Wiener Neustadt, Mödling, Baden, Neunkirchen, Hochegg und Hainburg) mit allem beliefert, was man in einem Spital braucht – vom sterilen Operationsbesteck, über die Medikamente und Infusionen bis hin zur Mullbinde und dem Toilettenpapier.

In nur 16 Monaten Bauzeit wurde in Wiener Neustadt ein hochmodernes Lager, Apotheken-Labor mit einem computergesteuerten Verteilsystem sowie eine sterile Reinigungsstraße für Operationswerkzeug aus dem Boden gestampft. VP-Klubobmann Klaus Schneeberger erinnert sich an die Anfangsschwierigkeiten zurück, die bei der Eröffnung am Mittwoch längst vergessen waren. "Die schwierigste Geburt bringt das beste Kind zustande", so Schneeberger.

Landesrat Karl Wilfing ist besonders stolz auf die Vorbildwirkung des Projekts. Bereits sechs internationale Delegationen haben das Logistikzentrum besucht und wollen Ähnliches umsetzen.

Ersparnis

Durch die zentrale Logistik können sich die Mitarbeiter in den Spitälern mehr auf die Patienten konzentrieren, so Wilfing. "Medizinische Produkte, auch Medikamente die schnell ablaufen, brauchen nicht mehr in sechs einzelnen Kliniken vorrätig sein", sagt der Landesrat, der dadurch mit einer Ersparnis von 1,6 Millionen Euro pro Jahr rechnet. Durch den Zentraleinkauf in größeren Mengen könne man bei Lieferanten wesentlich bessere Preise erzielen.

Neben 70.000 Operationsbesteck-Sets verlassen das Logistikzentrum pro Jahr etwa 60.000 Medikamenten-Kapseln, 40.000 Salben sowie 4500 Infusionslösungen.

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