„Schweinischer“ Musterbetrieb bringt Forschungsplus

Landeshauptmann und Minister: Prominenz bei der Eröffnung des Schweine-Betriebs der VetMed-Uni
Uni eröffnet Forschern völlig neue Möglichkeiten. Die Tiere profitieren von artgerechter Haltung.

Sprichwörtlich „sauwohl“ sollen sich die Tiere im neuen Schweinebetrieb am Lehr- und Forschungsgut der Veterinärmedizinischen Universität Wien in Berndorf (Bezirk Baden) fühlen. Der Stall wurde am Mittwoch von Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle und Landeshauptmann Erwin Pröll eröffnet. Künftig sollen in dem Musterbetrieb nicht nur angehende Tierärzte ausgebildet werden, sondern auch Wissenschafter eine modere Forschungsinfrastruktur erhalten.

„Schweinischer“ Musterbetrieb bringt Forschungsplus
Young cute pig overlooking a concrete wall
In zwölfmonatiger Bauzeit ist der Betrieb am so genannten „Hof Medau“ um 4,9 Millionen Euro neu errichtet worden; das Land NÖ steuerte 200.000 Euro zum ambitionierten Forschungsprojekt bei. Ab 8. Oktober verfügt der Hof über eine Kapazität von 140 Plätzen für Muttersauen, 720 für die Ferkelaufzucht sowie 600 Plätze für Mastschweine. Anstelle von „Schweinereien“ soll das Wohlbefinden der Tiere im Vordergrund stehen, betonte Rektorin Sonja Hammerschmid von der Veterinärmedizinischen Uni Wien.

„Das Platzangebot liegt deutlich über den gesetzlichen Vorgaben, die Stallungen sind groß und durch die Fenster hell und freundlich“, hielt sie am Mittwoch bei der Eröffnung fest.

Erstmals in Österreich kommt ein neues so genanntes „Abferkel-System“ zum Einsatz . Es bietet den Muttersauen freien Bewegungsraum und wurde in Holland von Wissenschaftlern entwickelt. Ein weiterer wissenschaftlicher Schwerpunkt der Universität ist am Hof Medau die Forschung im Bereich der Infektionskrankheiten. Dadurch sollen Infektionsketten verhindert werden. „Bisher ein großes Problem“, hielt Forscherin Isabel Hennig-Pauka fest.

Praxisnähe

„Die Erkenntnisse fließen unmittelbar in die Praxis ein“, hielt Erwin Pröll fest. Mehr als 8000 schweinehaltende Betriebe gebe es in Niederösterreich. „Sie profitieren von den Erkenntnissen. „Für herausragende Forschung brauchen Universitäten nicht nur kluge Wissenschafter, sondern auch die entsprechende Infrastruktur“, hielt Karlheinz Töchterle fest. „Mit dem Gut Medau ist uns ein wichtiger Schritt in diese Richtung gelungen.“

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