Schweinestall ist längst genehmigt

Lembacher mit seinem Sohn am Bauplatz. Im Hintergrund Maissau
Landwirt möchte in artgerechtere Behausung investieren, jetzt keimt Widerstand auf.

Die Sache ist irgendwie zum Grunzen: Am Fuße des Manhartsberges will eine Gegnerin den Bau eines Schweinestalles auf der grünen Wiese verhindern. Und das, obwohl das Projekt von der Gemeinde schon vor Monaten baubewilligt wurde.

Johannes Lembacher aus der kleinen Katastralgemeinde Wilhelmsdorf versteht die Welt nicht mehr. Wo sonst soll man einen Schweinestall bauen dürfen, wenn nicht am Land? Aber alles der Reihe nach. Nach der Übernahme des elterlichen Hofes samt dem Schweinemastbetrieb überlegte der zweifache Familienvater schon lange in einen modernen Stallbau zu investieren, der den Tieren viel Licht und Luft gibt – fachsprachlich auch "Außer-Klimastall" genannt. "Als Rückzugsbereich haben die Tiere richtige Liegekisten", schwärmt der Landwirt.

Im Freiland

Zuerst wollte Lembacher den Stall neben seinem Wohnhaus im Dorf bauen. Doch schließlich entschied sich der 39-Jährige zur Umsetzung des Projektes auf der grünen Wiese fernab der Ortschaft. Als Grundstück wurde ein Acker außerhalb der Ortschaft ausgewählt. Die Distanz zu den ersten Häusern in Maissau beträgt fast einen Kilometer, 600 Meter ist der neue Saustall von Wilhelmsdorf entfernt. Nach dem Bauansuchen schrieb die Gemeinde die Bauverhandlung aus und veröffentlichte das Projektvorhaben auf dem "Schwarzen Brett". "Wir haben alles auf Punkt und Beistrich abgehandelt. Es hat für alles ein Gutachten gegeben und wir waren sehr genau", sagt Bürgermeister Josef Klepp. Obendrein gab es bei der Verhandlung vor Ort keinerlei Einwände. Der Bürgermeister konnte schließlich einen positiven Baubescheid für den 500 Schweine fassenden Stall ausstellen. Eine Option gibt es für den Ausbau auf 1200 Schweine.

Vor drei Wochen stieg das Projekt einigen Anrainern in der Weinberg-Siedlung in Maissau in die Nase. Man befürchtet Einbußen der Lebensqualität. "Ein normales Bauvorhaben ist das nicht", sagt Grün-Gemeinderätin Elfriede Hofmann. Hausbesitzerin Ulrike Vojtisek-Stutner lädt die Bürger am kommenden Samstag um 18 Uhr ins Kulturhaus in Burgschleinitz zum Info-Austausch.

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