Schwechat: Dritte Piste sorgt für Zündstoff

Schwechat: Dritte Piste sorgt für Zündstoff
Am Montag startet am Flughafen Wien die mündliche Verhandlung zur neuen Piste. Anrainer kritisieren Gutachten und Vorgangsweise.

Im Zusammenhang mit dem geplanten Bau einer dritten Piste auf dem Flughafen Wien beginnt am Montag die mündliche Verhandlung nach dem Umweltverträglichkeitsprüfungs- gesetz. Laut einem Gutachten aus dem Juli gilt die "Parallelpiste 11R/29L" als umweltverträglich.

Über acht Tage können Gegner im Schwechater Multiversum ihre Einwände gegen das Projekt vorbringen. Danach sind wieder die Experten am Zug, um die Eingaben zu prüfen. Bis zum Jahresende rechnen Insider mit einem erstinstanzlichen Bescheid.

Schon im Vorfeld wirft der Verhandlungsmarathon Schatten voraus. Sowohl Niederösterreichs Grüne als auch die "Bürgerinitiative lebenswertes Enzersdorf an der Fischa" (BILEF) kündigten am Freitag Demonstrationen an. "Unser Protest richtet sich gegen die maßlose Flughafenerweiterung und gegen die Vorgangsweise mit den Anrainerinteressen", sagt BILEF-Sprecher Gottfried Patsch.

Gravierend

Zweifel äußerte zudem die Antifluglärmgemeinschaft (AFLG). Laut ihrer Ansicht weisen einige Gutachten eklatante Mängel auf. "Es wurde mit veralteten Daten und nicht prüfbaren Modellen gearbeitet", heißt es. Laut AFLG hätten korrekte und aktuelle Daten zu einem negativen Gutachten führen müssen. Vor allem im Bereich "Umwelthygiene und Medizin" lässt die AFLG kein gutes Haar an den Erkenntnissen. "Jene Studien, die gravierende Gesundheitsgefährdungen beweisen, wurden einfach vergessen", schreibt die Initiative in einer Presseaussendung. Am Flughafen streitet man die Vorwürfe ab. "Wir haben ordnungsgemäß eingereicht. Zudem wurden unsere Zahlen von den Behörden einer genauen Prüfung unterzogen", sagt Sprecher Peter Kleemann. Unklarheiten und Fragen sollen nächste Woche im Rahmen der Verhandlung diskutiert werden.

Die Notwendigkeit betont man erneut. "Dass wir eine dritte Piste brauchen, ist für uns klar." Der konkrete Baubeginn und die Kosten lassen sich zum gegebenen Zeitpunkt aber noch nicht abschätzen.

Mehr zum Thema

  • Hauptartikel

  • Hintergrund

  • Hintergrund

  • Interview

Kommentare