Schulterschluss gegen EU-Pläne

Arche Noah Schiltern
Ein erster Verordnungsentwurf lässt Gegner der Reglementierung zusammenrücken.

„Inzwischen sind wir mit der Unterstützung der österreichischen Politik zufrieden, aber wir dürfen nicht nachlassen“, sagt Marion Schwarz von der Arche Noah in Schiltern, Bezirk Krems. Der Verein, der für den Erhalt heimischen Nahrungspflanzen arbeitet, begehrt – wie berichtet – gemeinsam mit Global 2000 gegen Pläne der EU auf. Die will die Weitergabe von Pflanzen und Samen weitgehend auf zugelassene Sorten einschränken. EU-Parlamentarier Ewald Stadler besuchte gestern die Arche und sicherte dem Verein seine Unterstützung zu.

Zwar hat die EU den ersten, gestern veröffentlichten Entwurf für eine Verordnung leicht entschärft, doch aus Sicht der Kritiker ist das reine Kosmetik. „Die hohen Auflagen an die Vermarktung von Saat- und Pflanzengut bringen nur Agrarkonzernen Marktvorteile. Die Forderung von Akteuren aus ganz Europa, die verpflichtende amtliche Zulassung für Sorgen aufzuheben wurde nicht erfüllt. Das wäre eine direkter und unbürokratischer Weg zur Förderung der Biodiversität“, schreiben Arche Noah und Global 2000 nach Prüfung des Entwurfs.

Unterstützung

„Ich sichere Euch meine volle Unterstützung zu“, betonte EU-Parlamentarier Ewald Stadler in der Arche Noah. „Kleine Vieh und Pflanzenzüchter werden getroffen, Hobbygärtner lässt man weg, um die Aufregung zu dämpfen“, meinte Stadler. „Ich appelliere an Othmar Karas. Seine EVP-Fraktion wäre stark genug, um diesen Wahnsinn zu verhindern“, sagt Stadler.

Dass es auch an der Basis gärt, zeigt Landwirt Christian Weber aus Preinreichs, Bezirk Krems. Er produziert Kleesaat, die für regionale Bedingungen maßgeschneidert ist. „Alte heimische Sorten bringen auch bei schwierigem Wetter noch guten Ertrag. Die neuen versagen, selbst wenn man viel Pflanzenschutz spritzt.“

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