Schnellere Hilfe für Familien, damit die Kinder gesund aufwachsen

Landesrat Sobotka (l.) mit dem Kremser Netzwerk-Team und Projektleiter
"Netzwerk Familie" bringt Eltern mit Profis zusammen, die Hilfesuchende unterstützen können.

Eine junge Frau, die erstmals schwanger ist, spricht bei einer Untersuchung über Sorgen, die sie sich wegen Geburt und des Lebens mit dem Kind macht. Der Arzt stellt Kontakt zum neuen "Netzwerk Familie" her. Eine Familienbegleiterin trifft die Frau und motiviert sie, Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Im Gespräch wird ihr aber auch klar, dass die werdende Mutter depressiv ist, sie erarbeitet gemeinsam mit ihr einen Unterstützungsplan und hält Kontakt. So oder so ähnlich bringt das neue geschaffene "Netzwerk Familie" schnell und unbürokratisch Hilfe. Damit sich belastende Lebenssituationen (wegen finanzieller Probleme, familiären Konflikten oder gesundheitlicher Schwierigkeiten) nicht auf die Gesundheit des Kindes auswirken.

Weil Betroffene selber kaum um Hilfe bitten, will das Land Niederösterreich besonders niederschwellig ansetzen. In einem Pilotprojekt sollen Ärzte, die den Bedarf erahnen, den Kontakt zum Netzwerk von sich aus vorschlagen. Dessen Begleiterinnen vermitteln Betroffenen passende Unterstützungsangebote.

Gesundheits-Landesrat Wolfgang Sobotka bei der Projektvorstellung: "Ab der 20. Schwangerschaftswoche bis zum dritten Lebensjahr des Kindes wirken sich belastende Lebensumstände besonders auf die zukünftige Entwicklung des Kindes aus. Wir wollen Kindern ein gesundes Aufwachsen ermöglichen." Das Netzwerk löse ein weiteres Problem: "Viele Organisationen treiben großen Aufwand für Hilfestellungen, wobei die Effizienz zu hinterfragen ist. Wir haben so viele Angebote, die an der Schnittstelle letztlich scheitern", sagt Sobotka.

Pilot

Das Pilotprojekt läuft zwei Jahre lang für die Stadt und den Bezirk Krems. Denn die Stadt weist nach mehreren Parametern wie Scheidungen oder Alleinerziehende, erhöhten Bedarf auf.

Kontakt zum Netzwerk Familie: Derzeit Montag 14 bis 16 Uhr und Dienstag 10 bis 13 Uhr unter 02732/9004-6110.

Kommentare