Schlussbericht zur Bröselbrücke unter Verschluss, Anwälte am Wort
Wieselburg. Nach dem spektakulären Einsturz einer Brücke auf der neuen Umfahrungsstrecke Wieselburg im Bezirk Scheibbs haben nach den Experten einer Untersuchungskommission nun die Juristen und Rechtsanwälte das Sagen. Das fertige Gutachten der Sachverständigen, wie es zu dem Malheur kommen konnte, liegt dem Land Niederösterreich als Bauherr vor. Veröffentlicht wird das Untersuchungsergebnis aber nicht.
Es geht jetzt um die Deckung des Schadens durch jene Firmen, die dafür verantwortlich sind. Aufgrund der laufenden Verhandlungen zum Brückeneinsturz könne man den Endbericht der Experten nicht veröffentlichen, teilt der NÖ Straßendienst mit. „Wir wollen jetzt keine Aussagen dazu machen, um nicht Reaktionen von Rechtsanwälten zu provozieren“, sagt Straßendienst-Sprecher Gerhard Fichtinger. Wie der KURIER berichtete, wurden im Sommer, wenige Wochen nach dem Einsturz am 7. Juni, falsche Statikberechnungen als wahrscheinliche Einsturzursache genannt. Dadurch soll zu wenig Bewehrungseisen im Brückentragwerk gewesen sein.
Die Kommission stellte auch Mängel an einer weiteren, baugleichen Wirtschaftsbrücke auf der 8,4 Kilometer langen Umfahrung fest. Sie wurden saniert. Beim eingestürzten Objekt ist mittlerweile das Rohtragwerk fertig. Bei der Isolierung und den weiteren Schüttungen müsse man Temperatur und Wetter berücksichtigen, um die geforderte Qualität zu bekommen, sagt Fichtinger.
Wie hoch der entstandene Schaden ist, konnte Fichtinger nicht sagen, weil noch kein Bauabschluss vorliegt. Möglich sei auch, dass Gerichte über den Schadensersatz entscheiden müssen, erklärt er. Die Umfahrung soll zu einem noch nicht fixierten Zeitpunkt im Frühjahr freigegeben werden.
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