Schlumberger auf Ausbaukurs: „Der Konsens geht vor“

Schlumberger Sektkellerei am 03.04.2013 in Wien
Plan zur Ausweitung der Produktion in der Kurstadt schreckt die Bürger. Ein Dialog sorgt aber für Ruhe.

Die Sektkellerei Schlumberger, die zum deutschen Familienunternehmen Underberg gehört, plant seit einem Jahr die gesamte Produktion an den Gründungsstandort Bad Vöslau (Bezirk Baden) zu verlagern. „Allerdings nicht kurzfristig, derzeit ist alles offen“, sagt Unternehmenssprecher Markus Graser. Anrainer befürchten, dass dadurch Lkw- und Betriebslärm in der Gegend rund um die Betriebsstätte nahe der engen Hans-Haderer-Gasse steigen würden.

Langfristige Überlegungen bei gleichbleibendem Wachstum seien Voraussetzung, heißt es bei der Traditionsfirma. Außerdem wolle man die Entscheidungen im Einklang mit den Betroffenen fällen.

„Derzeit wird in Bad Vöslau der Grundwein vergoren, ausgebaut und in Flaschen abgefüllt“, schildert Graser. Das so genannte Rütteln der Flaschen und das Etikettieren finden aktuell in Wien statt.

Aus der Bundeshauptstadt werden dann die Flaschen in den Handel ausgeliefert. Schlumberger erwarte von der Zusammenlegung den Wegfall eines internen Arbeitsschritts, heißt es.

Knackpunkt Verkehr

„Der einzige Unterschied wäre der, dass die Flaschen nicht mit der Rüttelung nach Wien, sondern gleich direkt an die Kunden ausgeliefert würden“, heißt es. Laut Schlumberger würde die Lkw-Belastung in Bad Vöslau selbst im Fall einer Produktionsverlagerung nicht steigen. „Statistiken haben ergeben, dass wir zurzeit rund vier Fahrten täglich zählen“, so Graser. „Auch im Fall einer Produktionsverlagerung würde es nicht mehr werden.“

Bürgermeister Christoph Prinz (Liste Flammer) hat das Verkehrsthema genau geprüft. „Gegenseitiges Anhören geht vor. Die letzten Gespräche mit den Anrainern waren äußerst konstruktiv“, so Prinz. „Mir geht es darum, Entscheidungen gemeinsam zu treffen“, hält der Bürgermeister fest. Wie und ob Schlumberger in der Kurstadt ausbauen wird, steht zurzeit noch nicht fest.

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