Volksleiden Schilddrüse: Wie eine Koryphäe die Patienten in NÖ betreut

Volksleiden Schilddrüse: Wie eine Koryphäe die Patienten in NÖ betreut
Primar Peter Mikosch vom Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf erklärt, was die Erkrankungen mit der kalten Jahreszeit zu tun haben.

Sie ist klein, aber lebenswichtig: Die Schilddrüse hat eine fundamentale Bedeutung für die Entwicklung und den Stoffwechsel, in dem sie mehrere Hormone produziert. Doch viele Menschen haben Probleme mit der Schilddrüse, in Österreich sind es etwa 20 Prozent der Bevölkerung.

„In früheren Generationen war die Vergrößerung der Schilddrüse, der sogenannte Kropf, die häufigste Erkrankung. Heute treten vor allem Immunerkrankungen wie Morbus Basedow und Hashimoto auf. Dabei kommt es zu dauerhaften Funktionsstörungen, also Überfunktion oder Unterfunktion“, sagt Primar Peter Mikosch. 

Er zählt zu den führenden Schilddrüsenspezialisten und arbeitet an der 2. Medizinischen Abteilung für Gastroenterologie, Hepatologie und Onkologie am Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf.

Infekt als Auslöser

Tatsächlich ist es so, dass vor allem viele Menschen im Herbst unter Halsschmerzen leiden. Laut Mikosch sind dafür nicht immer Erkrankungen der Atemwege die Ursache. „Eine seltene Schilddrüsenerkrankung, die jedoch gehäuft im Frühjahr und Herbst auftritt, ist die ’Thyreoiditis de Quervain’, eine sehr schmerzhafte Entzündung der Schilddrüse.

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Die Ursache der Erkrankung ist nicht eindeutig geklärt, vermutlich handelt es sich um eine Entzündung, die durch eine gestörte Immunreaktion nach einem bakteriellen oder viralen Infekt ausgelöst wird“, erklärt der Mediziner.

Behandlung im Spital

Anlaufstelle für viele Patienten, die zuerst von einem niedergelassenen Facharzt betreut wurden und eine weitere Abklärung benötigen, ist die Schilddrüsenambulanz im Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf.

Volksleiden Schilddrüse: Wie eine Koryphäe die Patienten in NÖ betreut

Primar Peter Mikosch

„Hier können wir auffällige knotige Veränderungen ultraschallgezielt punktieren, um das Gewebe zu untersuchen. Auf Basis dieser Untersuchungsergebnisse wird dann die richtige Therapie verordnet. Das können Medikamente sein, um das fehlende Schilddrüsenhormon zu ersetzen oder es bei Überfunktion einzubremsen. Bei Schilddrüsenknoten mit Überfunktion oder einem bösartigen Knoten behandelt man mit einer Radiojodtherapie oder entfernt die Schilddrüse bzw. Teile davon chirurgisch“, berichtet Mikosch.

Die weitere langfristige Betreuung könne schließlich wieder im niedergelassenen Bereich durchgeführt werden, so der Experte.

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