Scheibbs: Hotel-Deal mit Stadt geplatzt

Scheibbs: Hotel-Deal mit Stadt geplatzt
Bis 30. September wollte die Stadt das Hotel Hofmacher um 250.000 Euro übernehmen. Doch daraus wird nichts.

So mächtig und unverrückbar das gesperrte Hotel Hofmacher in der Scheibbser City thront, so schwer wiegt auch die Last des Gebäudes auf der Stadtpolitik. Um eine Viertelmillion Euro wollte die Gemeinde das Areal bis 30. September kaufen. Damit sollte der Tristesse rund um einen fehlenden Veranstaltungsaal und einen Beherbergungsbetrieb in der Stadt entgegen gewirkt werden. Doch der Deal ist geplatzt.

Hotelbesitzer Johann Hofmacher hat das mit Ultimatum im Gemeinderat beschlossene Angebot als zu gering abgelehnt. Das Kreuz mit dem "Hotel zum goldenen Kreuz" bleibt für Bürgermeisterin Christine Dünwald evident. "Leider", sagt sie, "wir wollten als Stadtgemeinde aber nie Gastwirt oder Hotelbetreiber werden." Im Stadtparlament kämpfte sie den einstimmigen Beschluss zu Kaufangebot durch. 250.000 Euro für das mächtige Hotel-Areal in zentraler Lage wäre für die nicht finanzkräftige Kommune ein mutiger und nicht risikoloser Deal gewesen. "Es gab Interessenten, die sich gemeldet haben. Wir hätten es in der Hand gehabt die Zukunft des Objekts mitbestimmen zu können. Die Immobilie ist enorm wichtig für die Stadt. Der jetzige Stillstand ist furchtbar", berichtet die Bürgermeisterin.

Saal

Das Traditionshotel selbst birgt den einzigen großen Saal in der Stadt. Maturabälle oder andere größere Events sind aber in der Bezrisksstadt schon seit längerem nicht mehr durchführbar. Und der Hotel-Saal ist mittlerweile behördlich ebenfalls auf 100 Teilnehmer limitiert. Ebenso hat die Behörde die Nutzung der Hotelzimmer in den Obergeschossen untersagt. Wie schwierig es ist, den Koloss am Leben zu halten, musste zuletzt das Gastro-Brüderpaar Angelo und Michele Sommerlechner erfahren. Sie kauften das Hotel Hofmacher im Vorjahr und eröffneten zu Jahresbeginn im weitläufigen Gastro-Bereich die "Casa Due Fratelli". Nach der Sommerpause gaben sie das Hotel aber wegen des zu hohen Finanzbedarfs an die Familie Hofmacher zurück.

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